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Berufe: Mit Muskelkraft, Wissen über Elektrotechnik und handwerklichem Geschick lassen sie nicht nur an Silvester den Himmel erstrahlen Pyrotechniker lassen es krachen

Bielefeld 2 Min.

Geld in die Luft jagen, ist sein Job: Martin Kowallik organisiert als Pyrotechniker Feuerwerke.
Foto: Pyro-Magic Feuerwerke (dpa)

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Mar­tin Ko­wal­lik ver­pul­vert Geld. »An man­chen Aben­den sind es nur 600 Eu­ro«, er­zählt er. Aber oft haut er ei­nen Tau­sen­der raus, manch­mal ver­bal­lert er so­gar 5000 Eu­ro in ei­ner Nacht. Vor al­lem bei Hoch­zei­ten und Ge­burts­ta­gen lässt er es so rich­tig kra­chen. Geld in die Luft ja­gen ist sein Job: Ko­wal­lik or­ga­ni­siert als Py­ro­tech­ni­ker Feu­er­wer­ke im Raum Mag­de­burg.
Pyrotechniker ist in Deutschland kein Ausbildungsberuf, wie Dirk Abolins vom Berufsverband für Pyrotechnik & Kunstfeuerwerk aus Bielefeld erklärt. Es gibt den Pflichtlehrgang Grundlagen Großfeuerwerke, den man an Spreng- und chemieindustriellen Schulen besuchen kann. »Welche Ausbildung man absolviert oder welchen Schulabschluss man hat, ist dabei egal.« Er empfiehlt, den Grundlehrgang während einer Ausbildung zum Veranstaltungstechniker. »Feuerwerke werden in der Regel bei Großveranstaltungen wie Konzerten oder Volksfesten gezündet, und da ist es sehr hilfreich, wenn man auch über Licht- und Tontechnik Bescheid weiß.«
Um am Lehrgang für Großfeuerwerke teilnehmen zu können, muss man mindestens 21 Jahre alt sein und eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vorlegen. Außerdem muss man bei 26 Feuerwerken als Praktikant mitgeholfen haben. Bei einem kleineren Betrieb wie seiner Firma Pyro-Magic seien Praktika schwierig, sagt Pyrotechniker Kowallik. »Um Leute auszubilden, fehlt mir die Zeit.« Man sollte sich dafür lieber an große Eventfirmen wenden, rät Abolins.
Eines der größten Unternehmen auf dem Markt ist Flash Art aus Bielefeld, das auch Feuerwerke in Dubai oder Monaco zündet. »Wir bilden im Schnitt im Jahr ein bis zwei Veranstaltungstechniker mit Schwerpunkt Pyrotechnik aus«, erzählt Projektleiter René Hofmeister. Bewerber sollten körperlich fit und handwerklich geschickt sein. »Man muss auch mal spontan ein Holzgestell umbauen können, und schwere Kisten schleppen gehört zum Job dazu.« Außerdem seien Sorgfalt und Genauigkeit wichtig, betont Abolins. »Man muss sich bewusst sein: Das Material, mit dem ich da arbeite, kann Menschen töten.«
Sicherheitsstandards spielen deshalb eine wichtige Rolle beim vier- bis fünftägigen Lehrgang für Großfeuerwerke. Außerdem wird Chemie und Elektrotechnik gelehrt: Wie funktioniert ein Funkzünder, wie ist eine Reihenschaltung aufgebaut? Und welches Metall explodiert rot, welches blau? Auch Recht wird gepaukt: »Das Sprengstoffgesetz ist in Deutschland sehr genau geregelt. Da wird man als Feuerwerker zum Schmalspur-Juristen«, sagt Abolins. Abgeschlossen wird das Ganze mit einer theoretischen und praktischen Prüfung.
Martin Kowallik hat den Lehrgang neben dem Studium zum Wirtschaftsingenieur absolviert. »Ich habe für das Hotel meiner Mutter an Silvester immer das Feuerwerk organisiert. Jahr für Jahr wollte ich es größer machen, noch besser getaktet auf die Musik. Und da habe ich mir gedacht: Komm, mach' das Ganze professionell.« Nach seinem Studium arbeitete er ein Jahr als Ingenieur, bevor er sich 2008 als Feuerwerk-Veranstalter selbstständig machte.
Das Geschäft ist hart, wie er zugibt: »Von Januar bis April zum Beispiel gibt es kaum Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenfeiern, die Feuerwerke buchen.« Die Höhepunkte der Saison seien im Sommer und um Silvester. »Im Schnitt komme ich mit der Agentur auf etwa 2000 Euro im Monat. Meine Frau verdient noch etwas hinzu, sonst wäre es schwierig.« Und die Konkurrenz nimmt zu: »Als ich angefangen habe, war ich der einzige Feuerwerk-Organisator im Raum Magdeburg. Jetzt, ein paar Jahre später, gibt es schon rund 15 Firmen.« In der Branche herrscht ein starker Preiskampf.
Es sei daher wichtig, sich als Pyrotechniker konstant weiterzubilden, betont René Hofmeister von Flash Art. »Nur dann können sie zum Beispiel Feuerwerke auf Stadiondächern anbringen oder größere Mengen Gefahrgut transportieren.« Pyrotechniker verdienten als Einsteiger ungefähr 1500 bis 1800 Euro brutto im Monat, mit jeder Qualifikation steige dann das Gehalt. Wer irgendwann ein eigenes Veranstaltungsunternehmen für Feuerwerke aufmachen machen will, muss sich noch in Computerprogramme zur Visualisierung und musikalischen Synchronisierung der Feuerwerke hineinfuchsen. »Und man braucht jahrelange Erfahrung«, betont Hofmeister.
Der Job ist anstrengend, nicht ungefährlich, und das schnelle Geld macht man damit nicht. »Aber ich kann mit etwas, das ich mir selbst sehr gerne anschaue, anderen Menschen eine Freude machen«, sagt Kowallik. »Und ich habe mich auf Hochzeiten spezialisiert - ich habe eigentlich immer verliebte Menschen um mich herum.« Feuerwerke seien Kunst, die vom Pyrotechniker erschaffen wird, ergänzt Abolins. »Mit dem besonderen Nervenkitzel, dass man ein Feuerwerk, im Vergleich zu Theater oder Musik nicht proben kann. Man hat nur einen Versuch, und wenn es dann klappt, ist es fantastisch.«
SAMUEL ACKER
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