Main-Echo Pressespiegel

Blankenbacher Deponie wird nicht erweitert

Gemeinderat: Strengere Auflagen für Ausbaufläche
Blankenbach  Die Gemeinde Blankenbach erweitere ihre Erdaushubdeponie vorerst nicht. Dies hat der Gemeinderat in dieser Woche einstimmig beschlossen, nachdem das Landratsamt über strengere Vorgaben für neue Deponieflächen informiert hatte.

Eine Begründung im Rat lautete, dass die großen Baugebiete in Blankenbach erledigt seien und daher die Kapazität der bisherigen Fläche ausreiche. Die Gemeinde schätzt, dass noch bis zu 3000 Kubikmeter Erde angeliefert werden können. Hinzu kommen weitere Anliefermöglichkeiten im Kreis: Das Amt hatte neben der Deponie in Stockstadt auf das Kalkwerk Hufgard in Rottenberg und das Hartsteinwerk Sailauf verwiesen.
Der zweite Grund waren die Kosten für die Gemeinde. Notwendig für die Erweiterung wäre ein Gutachten, das zunächst die Eignung der Fläche hinsichtlich der vorgeschriebenen Wasserbarrieren nachweisen müsste. Hier seien die Vorgaben nun noch strenger als früher, so Bürgermeister Matthias Müller (CSU).
Annahmegebühren wären nötig
Das Gutachten würde zwar nur rund 6000 Euro kosten und Sommerkahl würde sich zur Hälfte beteiligen. Sollte es aber ergeben, dass beispielsweise die geologische Barriere fehlt oder nicht ausreicht, müsste eine teuere technische Barriere errichtet werden. Diese Ausgabe müsste die Gemeinde über die Annahmegebühren refinanzieren. Das Landratsamt wies laut Müller ferner darauf hin, dass künftig jeder angelieferte Erdaushub vorab beprobt und analysiert werden müsste.
Der Rat verständigte sich darauf, jetzt nichts zu tun und die weitere Entwicklung abzuwarten.
Zur Erinnerung: Bei der bisher genutzten Fläche handelt es sich um den ersten Abschnitt der Erdaushubdeponie. Dieser wurde 2009 stillgelegt. Der Grund waren die seinerzeit neuen Bestimmungen der EU, die beim Weiterbetrieb deutlich höhere Kosten verursacht hätten. Seither dienen alle Erdablagerungen in diesem Bereich ausschließlich der Rekultivierung. Vor einiger Zeit hatte der Rathauschef erfahren, dass der erste Abschnitt wegen einiger großer Bauprojekte der jüngsten Vergangenheit, darunter das Gewerbegebiet »Au«, nur noch für drei bis vier Jahre reichen wird und somit schneller verfüllt sei, als 2009 angenommen. Das Gremium fasste deshalb die Erweiterung um zwei Abschnitte ins Auge. Nun legte man dies auf Eis. Marion Stahl

22.09.2017
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