Main-Echo Pressespiegel

Der Eingang links, der Boden weiß

VR-Bank: Die beim Sprengen eines Geldautomaten verwüstete Filiale Kleinostheim ist nun völlig neu aufgebaut
Von unserem Redakteur Thomas Jungewelter

Hier ist sogar der Fußboden weiß, und der Hersteller habe versichert, dass dies recht lang so bleibt, sagt Matthias Otte beim Rundgang durch die VR-Bank in Kleinostheim. Der Marketingchef aus der Alzenauer Zentrale zeigt, wofür das Genossenschaftsinstitut in den vergangenen Monaten 920 000 Euro ausgegeben hat.

Nach der offiziellen Eröffnung an diesem Freitagabend werden sich fünf Mitarbeiter ihre 290 Quadratmeter noch eine Weile mit den Handwerkern teilen müssen. 14 Tage, schätzt Otte, wird es dauern, bis fehlende Türen eingebaut, Sockelleisten verlegt und Möbel aufgestellt sind. Doch schon jetzt bedient Banklehrling Akin Karaman ebenso wie seine Kollegen die Kunden am neuen Empfang - 14 Monate nachdem bis heute nicht gefasste Täter den Geldautomaten sprengten und die Filiale verwüsteten. Ihre Beute: 93 000 Euro.
Auf 150 000 Euro wurde im November 2016 der Schaden geschätzt. Schnell fiel in der VR-Bank die Entscheidung, die 20 Jahre alte Zweigstelle nicht nur instand zu setzen, sondern sie grundlegend neu aufzubauen. Das Erdgeschoss an der Aschaffenburger Straße wurde entkernt und völlig neu zugeschnitten. Der Eingang rückte nach links, statt der großen Schalterhalle betreten die Kunden nun ein Foyer mit Bargeld- und Auszugsautomaten und einem kleinen Tresen für den persönlichen Kontakt.
Experten per Video
Die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden haben sich »rasant verändert«, wie Bereichsleiter Otte erklärt. Nur noch jeder fünfte verzichte auf jegliche Online-Dienstleistung seiner Bank, dafür rücke bei Geldgeschäften das individuelle Gespräch in den Mittelpunkt. Darauf habe sich die VR-Bank in Kleinostheim nun eingerichtet, mit drei Beratungszimmern samt der Möglichkeit, per Video einen Experten für das besprochene Anliegen hinzuzuziehen.
Sechs Monate länger
Wegen der für die Neukonzeption erforderlichen Planungs- und Entwicklungsphase seien bis zur Wiedereröffnung sechs Monate mehr vergangen als im vergangenen Winter zunächst geplant, Mitarbeiter und Kunden mussten ein halbes Jahr länger in den Behelfscontainern im hinteren Bereich des Grundstücks zurechtkommen.
Welche Ziele hat sich die Bank für den erneuerten Standort gesteckt? Jenseits der Information, dass die Filiale 3500 Kunden betreut, nennt Matthias Otte keine Zahlen, sondern spricht von der Ambition, »mit guter Beratungsleistung« zu punkten. Denn: »Kleinostheim ist für uns ein wichtiger Markt.«

04.01.2018
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