Sonneck: Elf Klagen liegen bei Gericht
Recht:Amt hat bisher 39 von etwa 90 Fällen aufgegriffen
Knapp drei Jahre nach Beginn des Verfahrens wegen Bauverstößen im Sonneck-Gebiet hat das Landratsamt bislang 39 der etwa 90 relevanten Fälle aufgegriffen.Wie die Pressestelle des Landratsamts auf Anfrage unseres Medienhauses mitteilte, sind in elf dieser Fälle Klagen beim Verwaltungsgericht Würzburg anhängig. In einem Fall haben die Betroffenen den Angaben zufolge die Klage zurückgenommen.
In elf Fällen habe man sich mit dem Eigentümer einigen können, so dass keine Beseitigungsanordnung erlassen werden musste, teilte das Landratsamt mit. Das bedeutet, dass die Eigentümer die Aufforderungen erfüllt haben oder Rückbaumaßnahmen »im Gange bzw. in Planung« sind.
Mit den 16 verbleibenden Eigentümern stehe man noch im Schriftverkehr, hieß es aus dem Landratsamt.
Zum Wohngebiet entwickelt
Das Sonneck-Wochenendgebiet ist auf dem Gelände einer früheren Kiesgrube entstanden. Der in den 1980er-Jahren erstellte Bebauungsplan sah hier zwar ein Freizeitgelände mit Motel, Wasserskianlage und Wochenendhäusern vor, doch das Gebiet entwickelte sich anders: Es entstand ein Wohngebiet, einige Menschen leben dauerhaft hier. Die engen Vorgaben des Bebauungsplans genügten vielen offenbar nicht, so dass es immer wieder Auseinandersetzungen wegen Bauüberschreitungen gab.
Als 2015 langjährige juristische Auseinandersetzungen endeten, nahm die Bauaufsicht des Landratsamts das Sonneck erneut ins Visier. Von Dezember 2015 bis Mai 2016 wurden alle Grundstücke begutachtet. Dabei stellten die Behördenvertreter etwa 90 relevante Verstöße fest. Im Herbst 2016 folgten die ersten Rückbauanordnungen. Im Landratsamt stellt man sich auf ein langes Verfahren ein.