Wenigumstadt erinnert an Ortspatron

Gedenktag: Messe für den Märtyrer Sebastian

Großostheim
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Märtyrertod des Heiligen Sebastian, gemalt von Willy Jakob. Foto: Th. Rollmann
Foto: Th. Rollmann
Die ka­tho­li­sche Pfarr­ge­mein­de We­ni­gum­stadt fei­ert am Sonn­tag, 21. Ja­nuar, das Se­bas­tia­ni-Pa­tro­zi­ni­um mit ei­nem Fest­got­tes­di­enst um 10.30 Uhr. Die Mess­fei­er ze­le­briert Pfar­rer Uwe Nim­b­ler im Bei­sein von Ge­mein­de­re­fe­rent Si­mon Marx.

Der Kirchenchor St. Cäcilia unter der Leitung von Winfried Full gestaltet die Messfeier musikalisch (siehe: Hintergrund). Die Fahnenabordnungen der Vereine treffen sich um 10.15 Uhr zur Kirchenparade am historischen Rathaus.
Spürbarer Wandel
Der Wandel im kirchlichen Leben ist wegen des Priestermangels auch im Bachgau spürbar. Viele Gläubige fürchten, dass die Tradition der Priester im Dorf zu Ende geht.
Urkundlich belegt ist Wenigumstadt als Ort mit zwei Geistlichen schon 1261. Seit 1410 sind die Pfarrer des Dorfs sogar namentlich bekannt. Seit dem 14. Jahrhundert wird der Heilige Sebastian als Kirchen- und Ortspatron in der Bachgaugemeinde verehrt. Sebastian starb 304 in Rom als Märtyrer. Er war Offizier unter dem römischen Kaiser Diokletian und bekannte sich zum Christentum. Künstler aller Zeiten haben mit Vorliebe die Marter des Heiligen Sebastian dargestellt.
Von Pest heimgesucht
Nachweislich wurde auch Wenigumstadt massiv von der Pest heimgesucht. Es ist nicht bekannt, wann das erste Gotteshaus Wenigumstadts erbaut wurde. Es darf aber angenommen werden, dass in fränkischer Zeit, als im Bereich der späteren Gaststätte Zur Krone ein Herrenhof entstand, auch eine Kirche errichtet wurde.
An der Stelle der heutigen alten Kirche von 1719 stand bereits ein Gotteshaus aus dem Mittelalter, dessen Turmholz im Winter 1571 geschlagen wurde und beim Neubau der heutigen Sebastian-Kirche 1902 wieder verwendet wurde.
Die lange Tradition des Sebastiani-Patroziniums fand mit dem Bau der neuen Pfarrkirche ihre Fortsetzung. Neben einer Figur des Kirchenpatrons aus dem 16. Jahrhundert sind dort Szenen aus dem Leben des Heiligen im Hochaltar dargestellt.
Zudem hat der Wenigumstädter Künstler Willy Jakob 1953 den Märtyrertod im Chorbogen gemalt. An das Patrozinium erinnert der Sebastian-Brunnen am alten Rathaus, den 1925 Bildhauer Heinz Schiestl aus Würzburg auf Jakobs Veranlassung geschaffen hat. Thorsten Rollmann

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