Main-Echo Pressespiegel

Mittelrinne für Keilbergs Spessartstraße

Gemeinderat: Gremium lehnt verkehrsberuhigten Ausbau auf Umleitungsstrecke ab - Kein Gehweg möglich
Die Spessart­stra­ße so­wie die Stra­ße Im Wie­sen­grund in Keil­berg, die Tei­le der in­ner­ört­li­chen Um­lei­tung wäh­rend der Sa­nie­rung der Haupt­stra­ße wa­ren, sol­len aus­ge­baut wer­den. Nur wie, lau­te­te die Fra­ge, die in der jüngs­ten Sit­zung des Bes­sen­ba­cher Ge­mein­de­rats dis­ku­tiert wur­de.
Denn während alle anderen Teile dieser Umleitungsstrecke bestandsnah saniert werden können, sind die Spessartstraße und die Straße Im Wiesengrund zu eng für einen Gehweg und eine Fahrbahn, auf der zwei Autos einander passieren können. Planer Harald Klug vom Büro FKS Infrastruktur stellte daher zwei mögliche Varianten vor. Beide haben keinen Gehweg, sondern eine Fahrbahn über die ganze Breite.
Variante eins weist dafür zwei Ablaufrinnen für Regenwasser zu beiden Seiten auf, Variante zwei eine Ablaufrinne in der Fahrbahnmitte. Variante eins besitzt eine Fahrbahnbreite von zunächst 3,70 Metern, dann 4,35 Metern in der Spessartstraße sowie 3,80 und 3,90 Metern in der Straße Am Wiesengrund. Bei Variante zwei beträgt die Fahrbahnbreite durchgehend 4,05 Meter.
Harald Klug machte keinen Hehl daraus, dass er die Variante zwei bevorzugt, auch wenn sie mit geschätzt 1,09 Millionen Euro rund 12 000 Euro teurer käme als Variante eins. Sie biete aber mehr Komfort für die Anwohner, da es weniger Ablaufgeräusche gebe, wenn zwei sich passierende Autofahrer in die außen liegenden Rinnen ausweichen müssten. Auch einige Gemeinderäte sahen Vorteile. Etwa, dass dabei weniger Wasser an die Hauswände spritze.
Thomas Braun (SPD) argumentierte gegen eine Mittelrinne. Rechts fahrende Autos wären mit den linken Reifen in der Mittelrinne, was Geräusche verursache. Dem widersprachen andere Gemeinderäte: Niemand fahre in der Straße so weit rechts. Autofahrer würden sich möglichst in der Mitte halten, da sie immer mit Passanten aus den rechts liegenden Einfahrten und Häusern rechnen müssten.
Peter Goldhammer (SPD) hätte aber dennoch gerne einen Gehweg auf einer Straßenseite gesehen - oder zumindest einen rot gekennzeichneten Radweg. Planer Klug riet davon ab. Dies sei nur möglich, wenn die Spessartstraße als Einbahnstraße gewidmet werde, was aber wegen ihrer Funktion als Zufahrt zu einem größeren Wohngebiet schlecht möglich sei. Die Anwohner müssten sonst rein oder raus einen großen Umweg fahren.
Ansonsten vermittle ein solcher Gehweg nur eine falsche Sicherheit, da er für den Ausweichverkehr befahrbar bleiben müsse und parkende Autos ihn zuparken würden. Als einzige Alternative sah Harald Klug nur den verkehrsberuhigten Ausbau, der jedoch Nachteile bringe - unter anderem dürfe dort nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden.
Letztlich wurde der verkehrsberuhigte Ausbau gegen sieben Befürworter abgelehnt. Die Gemeinderäte entschieden sich danach mit 14:5 Stimmen für die Variante zwei des Ausbaus mit Mittelrinne. Sabine Rücker (SPD): »Egal, wie die Straße ausgebaut wird, es ist auf jeden Fall besser als der Zustand jetzt.« joe
23.04.2020
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