Main-Echo Pressespiegel

Neues Gewerbegebiet in Bessenbach an der Autobahn

Gemeinderat: Im »Frauengrund Nord« sind große Logistiker und eine Tankstelle verboten
Der Ge­mein­de­rat in Bes­sen­bach hat am Di­ens­ta­g­a­bend den Start­schuss für ein neu­es Ge­wer­be­ge­biet ge­ge­ben. Al­ler­dings mit Ein­schrän­kun­gen. Ei­ne Er­wei­te­rung der Fläche wur­de eben­so ab­ge­lehnt wie die Mög­lich­keit, dass sich dort ei­ne Tank­s­tel­le an­sie­deln darf.

Das Votum fürs Gewerbegebiet war in der vom stellvertretenden Bürgermeister Georg Lotz (CSU) geleiteten Sitzung - Bürgermeister Franz Straub (CSU) war kurzfristig erkrankt - umstritten. Die Entscheidung fiel mit elf gegen sechs Stimmen.

Das Gewerbegebiet Frauengrund Nord soll sich gegenüber der A3-Ausfahrt Bessenbach in Richtung Würzburg bis zum Wohngebiet bergauf erstrecken. Hier hatte die Firma SAF schon einmal ein Logistikzentrum errichten wollen, weshalb das Gebiet damals schon kurz vor der Entscheidung stand. Damals war SAF wieder von dem Vorhaben zurückgetreten, jetzt will die Kommunale Allianz Wespe das Gebiet entwickeln.

Erschlossen werden soll das neue Gewerbegebiet, das Architekt Bernd Müller in der Sitzung erläuterte, von einer Straße, die direkt gegenüber dem Autobahnanschluss in die Staatststraße 2307 mündet. Hier ist eine Ampel geplant, zudem soll künftig der Radweg nach Waldaschaff von dieser Kreuzung aus abzweigen. Von der Erschließungsstraße aus ist eine weitere Stichstraße mit Wendehammer in das Gewerbegebiet vorgesehen.

Vorgesehen ist, dass 50 Prozent der Fläche begrünt werden. Wegen der Hanglage des Gebiets sind Stützmauern bis einer Höhe von bis zu zwei Metern zugelassen. Auch werden die unteren Parzellen eine eigene Entwässerung erhalten.

Die Gebäude selbst dürfen bis zu zehn Meter hoch sein. Die Abstandsflächen betragen zwei Meter. Für das große Logistikzentrum der SAF war um das Gebiet ein Wall mit sechs Metern Höhe vorgesehen, nach dem neuen Plan ist dieser nur noch drei Meter hoch.

Zusätzlich soll um das Gebiet eine Bepflanzung mit einheimischen Gehölzen erfolgen. Fragen der Gemeinderäte, ob es möglich wäre, Fotovolaikanlagen auf dem Dach und eine Begrünung der Wände vorzuschreiben, musste Planer Müller im ersten Fall verneinen, im zweiten Falls konnte er dies jedoch bejahen.

Im Gegensatz zum SAF-Plan sollte die Fläche jetzt um ein kleines Stück zwischen Gewerbe- und Wohngebiet erweitert werden. Hier hatte Architekt Bernd Müller, der die Planung erläuterte, ein kleines Mischgebiet vorgesehen. Allerdings äußerte vor allem Jochen Haun (Grüne) Kritik daran, direkt an der Wohnbebauung Gewerbe zuzulassen. Er beantragte daher, dieses Gebiet als Grünfläche zu belassen. Vergeblich äußerte Planer Müller, dass in einem Mischgebiet nur Gewerbe möglich sei, das auch innerorts zugelassen werde.

Die Erweiterung des Gewerbegebiets wurde mit elf gegen sechs Stimmen abgelehnt, weshalb auch eine Entscheidung über die Änderung des Flächennutzungsplans hinfällig wurde.

Nicht zugelassen sind in dem neuen Gewerbegebiet große Logistik- und Einzelhandelsbetriebe. »Sonst haben die dort eine Riesenkiste mit nur vier Arbeitsplätzen stehen.« Nicht zugelassen sind dort auch Vergnügungsstätten wie Spielhallen und Bordelle, erlaubt sind aber Gastronomiebetriebe. Auch Wohnungen für betriebliche Zwecke sind zugelassen.

Gemeinderat Peter Aulbach (CSU) sagte, er habe in Erinnerung, dass im früheren Plan auch keine Tankstellen zugelassen werden sollten. Alexandra Hein (CSU) war allerdings der Meinung, dass nur ein großer Autohof ausgeschlossen werden sollte. Hein: »Die Bessenbacher wären vielleicht einmal froh darüber, wenn es hier eine Tankstelle gibt.« Planer Bernd Müller erklärte, dies könne auch später noch entschieden werden. Vergebens: Mit zwölf gegen fünf Stimmen beschloss der Gemeinderat, dass keine Tankstelle im neuen Gewerbgebiet errichtet werden darf.

05.09.2019
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