Main-Echo Pressespiegel

Ein Film im Kopf

Grundschule Bessenbach: »Emil und die Detektive« perfekt serviert in der Aula der Grundschule Bessenbach
Ein Klas­si­ker der Ju­gend­li­te­ra­tur - per­fekt als Li­ve-Hör­spiel auf der Büh­ne ins­ze­niert: Das er­leb­ten die Kin­der der Grund­schu­le Bes­sen­bach in ih­rer Au­la. Dort hauch­te die Gre­u­mül­ler­sche Hör­spiel­ma­nu­f­ak­tur Erich Käst­ners »Emil und die De­tek­ti­ve« in kur­z­wei­li­ger Wei­se Le­ben ein.
Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zur finanziellen Unterstützung der Großmutter mitgegeben. Dieses Geld wird ihm im Eisenbahnabteil von einem Mitreisenden, der sich Grundeis nennt, gestohlen. Emil verfolgt den Dieb vom Bahnhof Zoo an auf eigene Faust. Er wird von dem gleichaltrigen Berliner Jungen Gustav mit der Hupe angesprochen: »Du bist wohl nicht aus Wilmersdorf?« Gustav trommelt einige Freunde zusammen, die eine Kriegskasse anlegen und einen Nachrichtendienst organisieren (»Parole Emil!«). Die Kinderdetektive beschatten den Dieb quer durch Berlin und sammeln Indizien.
Als der durch die Verfolgung nervös gemachte Dieb die gestohlenen Geldscheine in einer Bankfiliale umtauschen will, wird er von den Detektiven und einer großen Menge Kinder gestellt und der Polizei übergeben. Bei der Untersuchung werden die bei ihm gefundenen Geldscheine dadurch identifiziert, dass sie feine Löcher aufweisen, weil Emil das Geld in seiner Jackentasche mit einer Nadel festgesteckt hatte. Weitere Ermittlungen ergeben, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber ist. Emil bekommt tausend Mark als Belohnung. Diese Geschichte wurde 1929 veröffentlicht.
Gekonnt vorgetragen
Schauspieler Sebastian Hofmüller und Musiker Greulix Schrank bewiesen eindrucksvoll, dass dieses Stück nicht an Spannung verloren hat. Zumal, wenn man es so gekonnt vorträgt! Obwohl sich die beiden Künstler an die Vorgaben hielten, verliehen sie dem Stück durch ihre stimmlichen Variationen inklusive Dialekten eine ganz eigene Note. Mit einem breiten Arrangement von Instrumenten und technischer Ausrüstung musizieren, sprechen und spielen die beiden sämtliche Rollen, Atmosphären und Gefahren.
Das setzt die Hörspielmanufaktur so fantastisch um, dass beim Zuhörer ein Film im Kopf entsteht. Bis zum Schluss lauschten die begeisterten Zuschauer gebannt.
»Die Aufführung war sehr hochwertig. Außerdem ist das Zuhören als wichtige Kompetenz für den Lernerfolg im Lehrplan verankert«, meint hierzu Lehrerin und Konrektorin Anette Spielmann. Marc Siebentritt, Grundschule Bessenbach

10.05.2019
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben