Main-Echo Pressespiegel

Bäuerinnen wollen mit Verbrauchern im Dialog bleiben

Landfrauentag:Rednerinnen kritisieren in Bessenbach vor 270 Gästen Angriffe auf die Berufsgruppe
»Im Dia­log blei­ben:« So lau­te­te das Mot­to des Land­frau­en­tags am Mon­tag in der Bes­sen­bach­hal­le. Ein­mal im Jahr kom­men die Land­frau­en des Baye­ri­schen Bau­ern­ver­ban­des Aschaf­fen­burg zu­sam­men, um sich aus­zu­tau­schen, aber auch, um sch­licht und er­g­rei­fend ei­nen sc­hö­nen Tag mit­ein­an­der zu ver­brin­gen.

Dabei wollen sie, getreu dem zentralen Thema der diesjährigen Landfrauentage, im Dialog bleiben. Untereinander, vor allem aber auch mit den Verbrauchern, wie Kreisbäuerin Wilma Jakob vor rund 270 Landfrauen und Gästen betonte. »Im Dialog bleiben« sei keine Einbahnstraße, sondern bedeute zuhören und aufeinander eingehen, so Jakob.

Leistungen gewürdigt

Die Großostheimerin schmerzte es, dass Landwirte »zum Sündenbock für Feinstaub und Bienensterben« gemacht würden. Damit die Menschen erfahren, was auf den Feldern und Wiesen ihrer Region wächst oder welche Anstrengungen Landwirte unternehmen, um gesunde Lebensmittel zu erzeugen, wolle man auch weiterhin die »Hoftüren öffnen«.

Den Alltag vergessen ließ die Gerolzhofener Klangpädagogin Renate Förster, die mit Lach-Yoga, lustigen Anekdoten und inspirierenden Gedanken jede Menge Spaß und Freude ins Publikum brachte. Humor und Lachen seien wichtig, betonte die Referentin, doch vor lauter Stress und Hektik vergäßen die Menschen, dass sie jeden Tag als Geschenk bekämen. Die Landfrauen ermunterte sie, »Lichtträgerinnen« zu werden und »den Schlüssel für ihr Leben nicht aus der Hand zu geben«.

Zum Dialog lud Digitalministerin Judith Gerlach aus Weibersbrunn die Bäuerinnen ein. »Sie können jederzeit auf mich zukommen«, versprach die CSU-Politikerin. Die Leistungen der Landfrauen in der Gesellschaft würdigten Bessenbachs Bürgermeister Franz Straub (CSU) und die stellvertretende Landrätin Marianne Krohnen (CSU; Geiselbach).

Zu »sorgsamem Umgang mit sich selbst« mahnte Gabriele Royackers vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Frauen. Wegen der »Angriffe« von manchen Menschen und Gruppen sei die Stimmung unter den Landwirten »ziemlich am Boden«, berichtete die stellvertretende Bezirksbäuerin Anette vom Berg-Erbar.

Auch wenn die Bauern mit Kenntnis und Herzblut ihren Beruf ausübten, »wissen trotzdem andere alles besser«, kritisierte vom Berg-Erbar. Sie empfahl den Landfrauen, sich mutig den Gesprächen der Mitbürger zu stellen, für die heimische Landwirtschaft zu kämpfen und den »schönsten Beruf« im Einklang mit der Natur zu leben.

Wer im Dialog bleiben wolle, müsse offen und ehrlich miteinander umgehen, hatten eingangs auch Prädikantin Annette Brinkmann und Diakon Michael Völker im ökumenischen Wortgottesdienst verdeutlicht, den Gudrun Schüler und Natalie Himmelsbach musikalisch gestalteten.

Den Tag beschloss das Waldaschaffer Kabarett-Urgestein Lore Hock mit unterhaltsamem Mundartgebabbel.

12.03.2019
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