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Islambank: Geschäfte ohne Zinsen sind vorstellbar für Institute, die Zinsverbot des Korans ernst nehmen - Gemeinschaftsgedanke dominant Nicht nur Muslime als Zielgruppe

Frankfurt 2 Min.

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Trotz ei­nes ho­hen An­teils mus­li­mi­scher Be­völ­ke­rung war Deut­sch­land beim »is­la­mic ban­king« bis­lang ein wei­ßer Fleck auf der Land­kar­te. Mus­li­mi­sche Men­schen zwi­schen Flens­burg und Kon­stanz ha­ben künf­tig ei­ne re­li­gi­ons­kon­for­me Al­ter­na­ti­ve zum west­li­chen Ban­king ha­ben.

Die Kuveyt Türk (KT) Bank AG hat fünf Jahre nach der Eröffnung eines Finanzdienstleistungsinstituts in Mannheim Mitte März die Vollbanklizenz für Firmen- und Privatkundengeschäft erhalten. Damit gibt es den Angaben zufolge erstmals in Deutschland und in der Eurozone eine islamische Bank. Die Schwerpunkte des »islamic banking« liegen in Europa in London, global in Malaysia und Bahrain.
Die Zielgruppe des neuen Bankhauses mit Sitz in Frankfurt, das von Juli an auch Filialen in Mannheim und Berlin betreibt, sind nicht nur die rund vier Millionen Muslime in Deutschland. »Auch für Christen und Juden und für alle, die unsere Maßstäbe teilen, ist unser Angebot interessant«, erklärt der Generalbevollmächtigte der Bank mit 70 Mitarbeitern, Ugurlu Soylu.
Mutterbank ist die KT Katilim Bankasi mit Sitz in Istanbul und einer Bilanzsumme von rund 31 Milliarden Euro (Ende 2014). Deren Chef Ufuk Uyan spricht von einem überragenden internationalen Wachstum des »islamic banking« und einem großen Marktpotenzial in Deutschland.
Tabu-Geschäftsfelder
Was ist der Ethos einer islamischen Bank? Tabu sind Geschäftsfelder wie Rüstung, Alkohol, Glücksspiel, Tabakwaren oder Prostitution, in die nicht investiert werden darf. Über die Einhaltung dieser Selbstverpflichtung wacht bei der KT Bank ein Ethikrat, dem Menschen mit islamwissenschaftlicher und wirtschaftlicher Qualifikation angehören. Anders als andere ethische Banken hat die KT Bank aber keine Positivliste wie etwa die Umweltbank. Soylu: »Wir haben ein engeres Geschäftsfeld als konventionelle Banken, aber ein breiteres als die bisher in Deutschland aktiven ethischen Banken.«
Ein weiteres Kennzeichen des Scharia-konformen Bankings ist der Verzicht auf Zinsen und spekulative Geschäfte etwa mit wettähnlichen Derivaten. Hintergrund ist der Vers 275 in der zweiten Sure des Korans, wonach Allah zwar den Handel erlaubt, aber das Zinsnehmen als des Teufels untersagt.
Doch wie kommt der Sparer zu einer Rendite und die Bank zu Überschüssen, wenn Zinsen keine Rolle spielen? Soylu betont: »Wir haben ein unverkrampftes Verhältnis zum Profit.« Allerdings wirtschafte eine islamische Bank nicht mit virtuellen Anlagemöglichkeiten: »Jede unserer Transaktionen basiert auf dem Kauf eines realen Gutes, etwa eines Autos oder eines Hauses.« Die Bank agiert als Käufer und verkauft das Gut mit einem Gewinnaufschlag an einen Kunden. Die Abzahlung erfolgt in Raten.
Soylu erläutert: »Für unsere Kunden macht das unterm Strich keinen Unterschied zum Abzahlen einer Zinsforderung.« Auch aus Sicht von Matthias Casper vom Exzellenzcluster Religion und Politik der Universität Münster haben solche mehrstufigen Kaufverträge den Charakter eines westlichen Darlehensgeschäfts. Allerdings wirkt sich nach Überzeugung von Soylu ein solches Banking volkswirtschaftlich positiv aus: »Das stärkt die Realwirtschaft.«
Geringeres Spekulationsrisiko
Die Kreditvergabe erfolgt aus einem Pool, in dem die Einlagen der Sparer gesammelt werden. Der einzelne Sparer wird dann an der durchschnittlichen Rendite aller Kreditgeschäfte beteiligt. Deshalb werden islamische Banken in der Türkei auch Beteiligungsbanken genannt.
Im Unterschied zu konventionellen Häusern handelt es sich nicht um Zinsen, die an die konkrete Einlage des Sparers gekoppelt sind. Durch den zwischengeschalteten Pool würden die Risiken gleichmäßiger verteilt und Totalausfälle ausgeschlossen, erklärt Soylu. Das sei die Weisheit der religiösen Vorgaben. Der Stuttgarter Experte Hans-Peter Burghof sieht das »islamic banking« vor allem im Kontrast zu börsennotierten US-Banken: »Der Gemeinschaftsgedanke steht dabei im Vordergrund.«
Auch Rechtswissenschaftler Casper sieht beim »islamic banking« das Risiko einer Spekulationsblase geringer als beim westlichen Banking. »Aber dass es gar keine Blasenbildung gibt, hat der Fall Dubai widerlegt«, sagt er mit Blick auf die Überhitzung der Immobilienpreise in dem Wüstenemirat. Ebenso wie Casper bringt Burghof dem Konzept Sympathie entgegen: »Das macht das Bankensystem vielfältiger und reicher.«
JULIA GIERTZ

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