Ersatzflugplan auf Homepage
Bedauerlicherweise habe Lufthansa alle Kompromissvorschläge der VC im Konflikt um die Übergangsrente der Piloten nicht aufgegriffen und mauere weiter, erklärte die Gewerkschaft. Zuletzt hatten die Piloten bei Germanwings Ende August für sechs Stunden die Arbeit niedergelegt. 116 Flüge fielen aus.
Lufthansa warf der Gewerkschaft vor, der Streikaufruf »richtet sich ganz offensichtlich gezielt gegen Familien«. Zum Ende der Herbstferien in Nordrhein-Westfalen hätten viele Urlauber ihre Rückreise für Donnerstag gebucht. »Damit verabschiedet sich die Pilotengewerkschaft ganz offensichtlich von ihrem Grundsatz, nicht in erster Linie die Passagiere der Lufthansa Gruppe treffen zu wollen.« VC gehe es nicht um eine konstruktive Lösung, sondern vielmehr um den größtmöglichen Schaden bei Lufthansa.
Germanwings ist vor allem an den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen vertreten. Standorte sind Köln/Bonn, Düsseldorf und Dortmund. Darüber hinaus fliegt die Lufthansa-Tochter Berlin, Hannover, Hamburg und Stuttgart an. Die Fluggesellschaft kündigte auf ihrer Homepage an, einen Ersatzflugplan zu veröffentlichen.
Seit April hat Cockpit in sechs Streikwellen mehr als 4300 Flüge mit rund 500 000 betroffenen Passagieren ausfallen lassen. In dem Tarifkonflikt geht es um die künftigen Übergangsrenten für 5400 Piloten und Co-Piloten der Fluggesellschaften Lufthansa, Lufthansa-Cargo und Germanwings.
Deutsche Presse-Agentur (DPA)
Hintergrund: Bei Streik kein Anspruch auf Entschädigung
Bei Flugausfällen oder großen Verspätungen wegen eines Streiks steht betroffenen Passagieren keine Ausgleichszahlung zu.
Denn ein Streik wie der Ausstand der Germanwings-Piloten am Donnerstag gilt nach derzeitiger Rechtsprechung als höhere Gewalt. In diesem Fall ist die Airline laut dem Bundesgerichtshof von der Zahlungspflicht entbunden. Normalerweise steht Passagieren bei einem Flugausfall oder einer Verspätung von mehr als drei Stunden eine Entschädigung zu. (Deutsche Presse-Agentur (DPA))