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Mutter ließ einjährige Tochter verhungern: Fünf Jahre Haft

Rottweil (dpa) 2 Min.

Grab des verhungerten Mädchens
Grab der kleinen Maya: Weil ihre Mutter ihre Kinder tagelang sich selbst überließ, verhungerte die kleinste am Ende.
Foto: Patrick Seeger
Richterhammer
Ein hölzerner Hammer auf der Richterbank eines Verhandlungssaals. In Aldingen war eine Einjährige verhungert.
Foto: Uli Deck/Symbolbild

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Sie hat ihre drei kleinen Kinder tagelang sich selbst überlassen - bis ihre Tochter am Ende verhungerte. Eine 25-jährige Mutter muss dafür für fünf Jahre ins Gefängnis.

Das Landgericht Rottweil verurteilte die Frau aus Aldingen (Kreis Tuttlingen) am Dienstag wegen Körperverletzung mit Todesfolge. An Pfingsten 2012 war die kleine Maya kurz vor ihrem zweiten Geburtstag völlig abgemagert und entkräftet gestorben. Ihr achtjähriger Bruder hatte tagelang mit ansehen müssen, wie seine Schwester immer schwächer wurde und schließlich nicht mehr aufwachte. «Die Angeklagte war sehr mit sich selbst beschäftigt und hat dabei ihre Kinder aus den Augen verloren», sagte der Vorsitzende Richter Karlheinz Münzer.

Es müssen schlimme Zustände gewesen sein, in denen die drei Geschwister lebten. Die Wohnung war den Ermittlern zufolge vollkommen vermüllt und verwahrlost. Die Mutter soll die Nächte oft bei ihrem Freund verbracht und die Kinder alleingelassen haben. Die letzten zehn Tage vor Mayas Tod habe sie sich dann gar nicht mehr gekümmert und die Kinder alleine zu Hause eingeschlossen, sagte Münzer.

Ihrem achtjährigen Sohn habe sie noch aufgetragen, sich um seine ein und zwei Jahre alten Geschwister zu kümmern. Windeln wechseln, Essen machen, den Haushalt führen - der Junge sei völlig überlastet gewesen. Zumal es außer trockenem Toastbrot nichts zu Essen gab.

Der Achtjährige habe sich liebevoll um seine kleinen Geschwister gekümmert. Doch am Ende sei es ihm nicht einmal mehr gelungen, Maya mit ihrem Lieblingsspielzeug aufzuheitern, sagte der Vorsitzende Richter. In der Nacht, in der die Kleine starb, war die Mutter in einer Diskothek. Als sie das nächste Mal nach Hause kam und ihre tote Tochter sah, habe sie noch alles versucht, um bis zum Eintreffen des Notarztes alle Spuren für ihr Versagen zu verdecken.

Die 25-Jährige schluchzte während der Urteilsverkündung immer wieder laut auf. Ihr Anwalt hatte sie zuvor noch gegen den Vorwurf verteidigt, sie hätte das alles kommen sehen müssen. Maya habe in den Tagen vor ihrem Tod Durchfall bekommen. Dadurch sei sie womöglich innerhalb weniger Tage so schnell abgemagert, dass die Mutter die Gefahr für das Leben ihrer Tochter gar nicht erkennen konnte, meinte der Verteidiger. Doch das wiesen die Richter zurück. Die Kleine sei schon wochenlang vernachlässigt und unternährt gewesen. Der Durchfall sei allenfalls der Tropfen auf den heißen Stein gewesen.

Anders als die Staatsanwaltschaft machten die Richter der 25-Jährigen aber nicht den Vorwurf, dass sie den Tod ihrer kleinen Tochter bewusst in Kauf genommen habe. Die psychisch kranke Frau sei mit der Situation total überfordert gewesen, sagte Münzer.

Doch in dem Urteil ging es nicht nur um den Tod des Mädchens. Der Achtjährige, der sich für seine kleine Schwester verantwortlich fühlte und ihren Tod hautnah miterlebte, musste anschließend acht Monate lang in einer psychiatrischen Klinik behandelt werden. Seine Betreuer sehen wegen seiner psychischen Probleme kaum eine Chance, dass er jemals in eine Pflegefamilie integriert werden kann.

Die 25-jährige Mutter will im Gefängnis nun eine Therapie machen. Sie war selbst ohne eigene Familie aufgewachsen, wurde sehr früh schwanger, fand keinen festen Lebenspartner und hat auch nie einen festen Beruf gehabt. «Das schwere Versagen der Angeklagten wird dadurch zwar nicht entschuldigt», sagte Münzer. Im Urteil allerdings wirke sich dieser Lebenshintergrund strafmildernd aus. Die Verurteilung ist bereits rechtskräftig.

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