Doris Fürsattel aus Fürth-Vach:
»Wir sind mit 30 Leuten aus Vach vertreten. Ich selbst bin Sportleiterin unseres Radsportvereins, mein Sohn Martin fuhr Kunstrad und wurde 2009 Vize-Europameister. Doch die Konkurrenz bei den Männern ist sehr groß. Seit 15 Jahren fahren wir zu den Weltmeisterschaften, geflogen sind wir allerdings noch nie. Mir gefällt aber nicht nur das Kunstradfahren, sondern auch Radball. Wenn eine Mannschaft zurückliegt, bekommt sie besonders meine lautstarke Unterstützung. Während beim Radball Action angesagt ist, ist es beim Kunstradfahren absolut still in der Halle - ein tolles Gegenspiel.«
Hagen Löser aus Arnheim (Niederlande):
»Bevor ich vor 20 Jahren in die Niederlande zog, war ich in meiner Heimat in Ostdeutschland aktiver Radballer. Als Jugendlicher wurde ich Fünfter bei der DDR-Meisterschaft und Dritter im DDR-Pokal. Während mein Vater heutzutage noch mit seinen 75 Jahren auf dem Rad sitzt, bin ich nur noch aktiver Zuschauer. Ich besuche jede WM, die mit dem Auto zu erreichen ist. Ich finde es faszinierend, wie es die Radballer fertig kriegen, mit dem Rad, das ja heute viel leichter ist als früher, ein so schnelles Spiel aufzuziehen und klasse Tore zu erzielen. Auch das Umfeld gefällt mir. Hier gibt es keinen Streit, es ist wie eine große Familie. Wenn es um die Wurst geht, sehe ich mir aber auch Kunstradfahren an.«
Celine Stapf (links) und Vivien Scholz aus Mönchberg: »
Wir fahren seit gut fünf Jahren selbst Kunstrad, dürfen bei der Eröffnungsfeier mit Schildern die Sportler aus Malaysia und Macao anführen. Ein bisschen aufgeregt sind wir da natürlich schon. Beim Radball halten wir zu denen, die hinten liegen, außer bei Deutschland. Wir freuen uns vor allem auf den Auftritt von David Schnabel. Das Tolle am Kunstradfahren ist, dass man Sachen auf dem Rad kann, die andere eben nicht können. Vor vier Wochen haben wir beide mit dem 2er-Training begonnen. Bald geht es dann schon zu unserem ersten Wettkampf. Unser Traum ist es natürlich, selbst mal bei einer WM zu starten.«
Helmut Pittermann aus Schwerin:
»Fünfmal war ich mit meinem Partner Vize-Weltmeister im 2er-Kunstradfahren, das war aber in den 60er Jahren. Auch Radball spielte ich früher aktiv. Heute bin ich nur noch Trainer beim RV Schwerin, ich bin ja auch schon 80 Jahre. WM-Besuche sind ein Muss, ich war fast überall, nur in Japan nicht. Es herrscht einfach immer eine gute Stimmung. Und auf dem Parkett wird faszinierender Sport geboten - mit großer Ausstrahlung, Radbeherrschung und Eleganz. Es hat sich sicherlich vieles verändert gegenüber unserer Zeit. Unser Verein in Schwerin kämpft derzeit um den Aufstieg in die 2. Radball-Bundesliga.«
Maaike Schüßler aus Mönchberg:
»Ich war schon bei der WM in Stuttgart und habe mich gefreut, dass sie diesmal in unserer Gegend ist. Ich fahre selbst seit 14 Jahren Kunstrad im Team, startete vor einigen Jahren schon mal bei einer deutschen Meisterschaft. Hier freue ich mich vor allem auf die Auftritte von Corinna Hein und David Schnabel. Ich sehe aber auch sehr gerne Radball, das macht richtig Laune in einer schönen Atmosphäre. Frauen dürfen diesen actionreichen Sport ja leider nur bis 14 Jahre betreiben. Rad-Polo als Alternative finde ich da zu langweilig. Radsport allgemein strahlt aber eine Faszination aus, an der man gerne hängenbleibt.«
Wilfried Wiedermann aus Wimsheim:
»Seit etwa zehn, 15 Jahren fahren wir vom RV Wimsheim zu den Radsport-Weltmeisterschaften, die jeweils ihr ganz eigenes Flair haben. Die Stimmung ist immer genial. Ich bin zwar passives Mitglied, aber mit großem Interesse dabei. Das Miteinander zwischen den Vereinen ist sehr schön, wie in einer großen Familie. Wir sind mit 26 Leuten angereist, ich verfolge die Entscheidungen sowohl im Radball als auch im Kunstradfahren an allen drei Tagen von meinem Platz aus und schreibe alles mit. Es ist einfach faszinierend, was man auf dem Rad so alles anstellen kann. Beim Radball bin ich natürlich für Deutschland, aber auch für die Außenseiter. Jeder Akrobat hat seinen Beifall verdient.«
kat