Bilderserie: Jürgen Gerlach
Allerdings kam die Rennleitung den Fahrern entgegen und verkürzte die einzelnen Läufe am Samstag um eine halbe Stunde auf nur noch 90 Minuten.
Bei idealem Rennwetter und perfekten Bodenbedingungen am Sonntag entzückten die Cross-Profis die rund 5000 Zuschauer an der Strecke mit spektakulären Sprüngen und waghalsigen Überholmanövern. Mit allen anwesenden Superstars der internationalen Cross-Country-Szene war das Fahrerfeld auf der Goldbacher Weltmeisterschaftsstrecke wieder einmal hochkarätig besetzt.
Das mit Spannung erwartete Rennen der Profis hatte es dieses Jahr in sich. Den besten Start erwischte der aktuell Gesamtführende der GCC-Serie Kevin Zdon vor dem gebürtigen Ungar Cory Nemeth und dem schwedischen Star Jonas Karlsson. Doch schon in der zweiten Runde zeigte Freestyle-Akrobat Nemeth, der schon in den letzten beiden Jahren in Goldbach siegreich war, wer der Chef im Goldbacher Ring ist. Zunächst zog Nemeth an Zdon vorbei, dann drehte er den Gashahn bis zum Anschlag auf und fuhr innerhalb einer Stunde einen beachtlichen Vorsprung von über zwei Minuten heraus.
Deutsche Meisterschaft Crosscountry in Goldbach
Zur Freude der Zuschauer reizte Nemeth mit halsbrecherischen Flugeinlagen und quer in der Luft liegendem Motorrad die vielen Sprunghügel auf der Goldbacher Weltmeisterschaftsstrecke mit seinem fahrerischen Können voll aus. Doch nach einer Stunde fuhr Nemeth wegen technischen Problemen an seiner KTM in die Box und musste dort sein Motorrad enttäuscht abstellen.
Diese Chance nutzte Christian Weiß, der zunächst den Wikinger-Häuptling Jonas Karlsson und anschließend in einem packenden Duell den Führenden Kevin Zdon überholte. Die Führung gab Weiß bis ins Ziel nicht mehr ab und gewann erstmals auf dem Goldbacher Dormes. Die starke Vorstellung der deutschen Cross-Asse rundete Michael Herrmann ab, der noch vor dem Schweden Karlsson Dritter wurde.
Große Freude herrschte beim ausrichtenden MSC Goldbach über die hervorragenden Ergebnisse der vereinseigenen Fahrer. In der Klasse XC Beginners zeigte der gerade 18 Jahre alt gewordene Mirco Zang eine bärenstarke Leistung und ließ das Goldbacher Publikum jubeln. Nach durchwachsenem Start fuhr Zang konstant schnelle Runden. Während seine Konkurrenten nach rund einer Stunde den hohen Temperaturen Tribut zollen mussten, spielte Zang seine konditionelle Stärke aus und schnappte sich Runde für Runde die vor ihm liegenden Fahrer. Im Ziel lag er mit nur neun Sekunden Rückstand auf den Sieger auf dem beachtenswerten zweiten Platz. Gute Platzierungen fuhren Heiko Spatz und Peter Eilbacher mit den Plätzen sieben und 14 bei den Quads Senioren ein. Michael Schwind überzeugte mit einer starken fahrerischen Leistung und Platz sieben bei den Senioren.
Rennleiter und Promotor Jens Zimmermann geriet beim Resümee über die diesjährige Goldbacher Veranstaltung wieder einmal ins Schwärmen: »Die Fahrer wissen, dass in Goldbach die am besten organisierte Veranstaltung der Serie auf einer der schönsten Strecken Deutschlands stattfindet. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der Teilnehmerrekord in Goldbach mit deutlich über 700 Fahrern zum vierten Mal in Folge gebrochen wurde. Seit Jahren denkt man, dass die Veranstaltung in Goldbach nicht mehr zu toppen ist. Aber jedes Jahr setzt der MSC noch eine Schippe drauf und überrascht die Fahrer mit einer Neuerung und Besonderheit. In diesem Jahr war es die mitten im Streckenbereich errichtete Almhütte. Ohne Zweifel, Goldbach ist das Nonplusultra der German-Cross-Country-Serie.«
Redaktion