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Shogi: In Heigenbrücken hat die japanische Schach-Variante leidenschaftliche Fans - Über Tiermotive zu Kanji-Schriftzeichen Shogi: Fernöstliche Löwenjagd im Spessart

Japanische Schachvariante in Heigenbrücken 2 Min.

Manuel und Marie führen die kleinste Shogi-Version mit nur zwölf Feldern vor.
Foto: Petra Reith
Das grübelnde Klassenzimmer: Vorne gibt Jolanthe der jüngeren Lena Nachhilfe im Ziehen.
Foto: Petra Reith
Steine mit Tieren und Hilfspunkten sind leichter zu behalten als japanische Schriftzeichen.
Foto: Petra Reith

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Plötz­lich steht dir ein Ele­fant im Weg! Macht dei­nen sc­hö­nen Plan zu­nich­te. Du wun­derst dich noch: Wo­her kommt das Vieh? Dann trifft es dich wie ein Schlag: Mist, das war ja mein Ele­fant. Je­den­falls bis du ihn aus Un­acht­sam­keit ver­lo­ren hast. Jetzt ist das Schwer­ge­wicht zu­rück - auf des Geg­ners Sei­te.
Als wäre es nicht schwierig genug, den Überblick zu behalten bei all den Hunden, Katzen und Wildschweinen und ihren verschiedenen Gangarten. Shogi, so viel steht fest, ist eine tierische Herausforderung!
»Für die Japaner ist das sehr normal«, sagt Jolanthe beim Training in einem Raum der Grundschule Heigenbrücken und lacht verzückt. Anderen die Schach-Variante aus dem Land der aufgehenden Sonne zu erklären, macht der Neunjährigen sichtlich Spaß. Die Steine mit Tiermotiven und Hilfspunkten, welche die Zug-Möglichkeiten anzeigen, nutzt sie nur, um dem Neuling den Einstieg zu erleichtern.
Wenn das Schwein zum Hund wird
Jolanthe selbst beherrscht schon die Steine mit den japanischen Kanji-Schriftzeichen, hinter denen klingende Namen stecken. Der wohlriechende Streitwagen zum Beispiel, der beliebig viele Felder ziehen darf, allerdings nur geradeaus nach vorne. Den Rückwärtsgang kann die Lanze - so die gebräuchlichere Bezeichnung - erst einlegen, wenn sie befördert worden ist. »Dann wird das Schweinchen umgedreht und darf ziehen wie ein Hund«, erklärt Jolanthe. Dafür muss der Spieler die Figur ins gegnerische Lager bringen, das die letzten drei Reihen auf der anderen Seite des Brettes umfasst.
Während beim Schach nur Bauern, welche die Grundlinie des Gegners erreichen, zu Dame, Läufer, Turm oder Springer werden können, winkt beim Shogi sechs der acht verschiedenen Figuren eine Beförderung - und damit mehr Beweglichkeit. Nur der Goldene General - zugleich einer von drei Steinen, die es beim klassischen Schach nicht gibt - sowie der König (tierisch: der Löwe) sind unveränderlich.
Geschlagene Figuren kehren zurück
»Wer den König schlägt, hat gewonnen«, sagt der neunjährige Manuel. Mit der zwei Jahre jüngeren Marie führt er die Einsteiger-Variante vor: das »Dobutsu-Shogi« mit nur zwölf Feldern und vier Tierfiguren pro Spieler. Auch hier gilt die Regel, in der sich Shogi am meisten vom Schach unterscheidet: Wer eine Figur des Gegners stibitzt, kann sie danach fast beliebig für sich einsetzen. Das macht es umso schwieriger, eine Partie zu seinen Gunsten entscheiden. »Bei uns dauert es ziemlich lange, weil wir gleichstark sind«, sagt Marie.
Bei Shogi-Turnieren tickt wie beim Schach die Uhr, »aber es gibt eine Nachspielzeit mit 30 Sekunden pro Zug«, sagt Jolanthes Vater Jochen Drechsler. Der 40-Jährige hat Shogi vor rund zwei Jahrzehnten in den Spessart gebracht - allerdings nicht aus Fernost, sondern von einem Abstecher nach Chinatown während eines Urlaubs in New York. »Ich habe sofort Feuer gefangen«, erinnert sich der Programmierer, der mittlerweile Vorsitzender des Vereins Shogi Deutschland ist. »Die Zentren sind Stuttgart, Karlsruhe, Ludwigshafen - und Heigenbrücken«, sagt Drechsler und lacht.
2004 war Jochen Drechsler deutscher Meister; er hat den 2. Dan und damit sozusagen einen schwarzen Gürtel im Shogi. Wie bei vielen asiatischen Kampfsportarten gibt es auch beim japanischen Schach Schülergrade (Kyu) und Meisterstufen. Um den 5. Dan zu erreichen, muss ein Spieler schon mehrere Turniere in Japan gewinnen.
Die Einordnung kann auch dazu dienen, Partien zwischen unterschiedlich starken Spielern interessanter zu machen. So misst sich beim Training in Heigenbrücken manchmal der neunjährige Schüler Henri mit Jochen Drechsler. Der Meister verzichtet in diesem Fall auf einige seiner Figuren.
Die Giraffe kann nicht mehr helfen
Ohne solche Vorgaben müssen die Heigenbrücker Nachwuchsspieler Henri, Jolanthe und Marie in drei Wochen bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Stuttgart auskommen. Bei dem Gedanken an das Turnier seufzt Jolanthe. »Sie ist immer aufgeregt«, erklärt Papa Jochen.
Nicht immer schenkt einem der Gegner kampflos seinen Elefanten, den man ihm später genüsslich vor die Nase setzen kann.
Plötzlich fällt dir Jolanthes Giraffe ein, die du vor einigen Zügen geschlagen hast. Doch deinen Löwen kann sie nicht mehr retten. »Makemashita«, pflegt der Unterlegene im Shogi zu sagen: »Ich habe verloren.« Mit japanischer Höflichkeit entgegnet Jolanthe: »Arigato gozaimashita.« Ich habe zu danken. Thorsten Schmitt

bWeitere Informationen im Internet unter shogi.drjochum.de
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