Drei Siebenmeter vergeben
Doch alles war nicht schlecht, was die Gäste am Samstagabend boten. »Nur acht Gegentore in einer Halbzeit ist ein sensationelles Ergebnis«, lobte Hess seine Hintermannschaft, die sich unter seiner Regie von Spiel zu Spiel gesteigert hat. »Deshalb bin ich auch optimistisch in die zweite Halbzeit gegangen und dachte, irgendwann machen wir unsere Chancen rein.« Am Abwehrverhalten lag es am Ende auch nicht, dass der TSV die Früchte seiner Arbeit wieder nicht erntete.
Vielmehr haben die Lohrer ihre Chancen im Angriff nicht genutzt. Hess: »Wir haben vorne immer wieder Fehler gemacht.« Nicht nur drei Siebenmeter, auch etliche gut herausgespielte Chancen fanden nicht den Weg ins Gehäuse. »Landshut war sehr abwehrstark. Doch trotzdem war es ein Gegner, den wir hätten schlagen müssen und können«, sagt Hess.
Über die Gründe des erneuten Scheiterns spekuliert der Nachfolger von Otto Fetser allenfalls. »Die Mannschaft durchlebt seit einem Jahr eine Niederlagenserie. Wenn es eng wird, gehen die Köpfe zu.« Innerhalb des Team herrsche totale Verunsicherung, die der neue Trainer nach eigenen Worten in jeder Übungseinheit zu korrigieren versucht: »Ich erinnere sie jedes Mal an ihre Stärken und spreche ihnen Lob für ihre gute Leistung im Training aus.«
Der Coach gibt seinen Schützlingen Auftakthandlungen an die Hand, »doch jeder meint, er müsste individuell helfen«. Das mündet meist in unvorbereitet genommene Würfe und damit verbundene Ballverluste. »Einer meint dann oft, eine Lücke erkannt zu haben, die gar nicht da ist.« Hinzu kommt die Angst vor einer erneuten Niederlage. »Gewinnen ist das Ziel - und nicht das Verhindern einer Niederlage«, stellt der TSV-Trainer klar.
Muss sich Bayernliga-Dino zur Rückrunde verstärken, um die Klasse zu halten? Hess: »Das ist immer wünschenswert für einen Trainer, doch dazu braucht man Geld.« Es sei eine tolle Sache, einen »fertigen« Rückraumspieler zu bekommen, der vorne und hinten top ist. »Doch das, was jeder einzelne von unseren Spielern kann, würde schon für die Bayernliga reichen.«
Kristina Endres
TG Landshut - TSV Lohr 21:19
TG Landshut: Sigl (Tor), Wendleder (Tor, nicht eingesetzt), Böhner 6, Schindlbeck, Gretsch 2, Reitmeier, Abeltshauser 5, Schräder 1, Müller 1/1, Auernhammer, Hueber 6/1, Freund.
TSV Lohr: Szabo (Tor), T. Scheiner (Tor, n.e.), Zeleny 3, Meyer, F. Schmitt 1, Nass, Avar, Gremzde 3, J. Schmitt 1, Rahtz, Bardina 6, Horn 3, Farkas 2/1.
Schiedsrichter: Kessner/Werner (HG Hemau/Beratzhausen/SG DJK/SB Regensburg). - Zuschauer: 150. - Siebenmeter: TG 4/2; TSV 4/1. - Zeitstrafen: TG 6 (Schräder 3, Böhner, Reitmeier, Hueber); TSV 4 (Zeleny, Gremzde, J. Schmitt, Rahtz). - Rote Karte: Schräder (TG, 51., dritte Zeitstrafe).
Spielfilm: 2:0, 3:3, 5:4, 8:6, 10:8, 13:10, 16:13, 19:18, 21:19.