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»Die internationalen Verkehrsströme sind nicht zu stoppen«, steht für Gaber fest. Auch nur einen Flughafen mit Drehkreuzfunktion in Europa oder den USA dicht zu machen, hätte immense weltweite Auswirkungen - mit wirtschaftlichen Folgen, die erheblich seien und niemand wolle.
Aus Sicht von Gaber müsse klar unterschieden werden: Die Situation in Westafrika sei dramatisch, viel zu lange sei viel zu wenig getan worden: »Dabei hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen schon Frühjahr um Hilfe gebrüllt - es ist aber nichts passiert.« Ganz anders sehe die Situation in Europa aus: »Hier ist Ebola vor allem ein politisches und ein Medienthema - und kein medizinisches Problem.«
Gaber erläuterte dennoch, dass sich der Flughafen in Frankfurt und die ganze Luftfahrtbranche intensiv mit dem Thema Ebola beschäftigt habe. »Ich mache derzeit nichts anderes, als mich mit Ebola auseinander zu setzen.«
Dabei stehe die Aufklärung der Passagiere und der Mitarbeiter über den Umgang mit Verdachtsfällen und Infektionsrisiken im Vordergrund. »Es gibt ganz klare Standards, nach denen weltweit gearbeitet wird.« Gaber ist zuversichtlich, dass ihm und seinen Kollegen kaum ein Verdachtsfall entgeht: »Die Flugbegleiter sind so sensibilisiert und ängstlich, die melden ganz sicher jeden Passagier, der mit entsprechenden Symptomen auffällt.« Gaber beschrieb die komplexe Logistik, wie am Flughafen vorgegangen werde: »Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.«
Nichts hält der erfahrene Flughafenarzt von medienwirksamen Schaufenster-Maßnahmen - etwa von einer Screening-Untersuchung aller Flugpassagiere auf erhöhte Körpertemperatur: »Das ist sinnlos und für Ebola nicht tauglich. Zwei Aspirin - und jeder kranke Passagier kommt trotz Thermo-Screening durch.« Martin Schwarzkopf
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