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Sozialpolitik: Wie der Wohlfahrtsstaat seine Probleme mit erzeugt - Die Alleinerziehende im Zentrum der Fürsorge Vom Helfer zum Täter

Sozialpolitik 2 Min.

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Von Konrad Adam

Um vom Sozialstaat entdeckt, geliebt und gepäppelt zu werden, muss man in Not geraten sein: Die Not ist nötig, weil sie der Wohlfahrtsindustrie erlaubt, mit Tee und warmen Decken auszurücken. Dass sie mit ihrem Angebot die Not wenn schon nicht schafft, so doch vermehrt und deshalb nicht nur Helfer, sondern auch Täter ist, will ihr nicht in den Kopf. Es könnte ja ihr Selbstbild ruinieren.
In der großen und ständig wachsenden Schar von Hilfsbedürftigen stehen die Alleinerziehenden ganz weit oben. Sie dürfen sich der allgemeinen Sympathie und der fast unbegrenzten Zahlungsbereitschaft des Wohlfahrtsstaates sicher sein. Mütter sind nun einmal keine Faktoren, die nur darauf warten, so schnell wie möglich auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren, genauso wenig wie Kinder Hindernisse auf dem Weg in die ersehnte Selbsterfüllung durch Arbeit sind. Ein Recht der Kinder, von ihren Eltern geliebt zu werden, gibt es nicht, zumindest ist es nicht erzwingbar. Ein Recht, die Eltern zu kennen und von ihnen versorgt zu werden, gibt es dagegen sehr wohl; und durchzusetzen wäre es auch; der Staat will es nur nicht. Indem er die Alleinerziehenden subventioniert, betrügt er sie gleich doppelt: die Frau um ihr angebliches Recht auf Arbeit und das Kind - denn meistens ist ja nicht mehr als eins - um sein Recht auf beide Eltern.
Am Ende betrügt der Wohlfahrtsstaat sich dann auch noch selbst, denn was er Vorschuss nennt, ist in der Regel ein verlorener Zuschuss. Wenn die Alleinerziehende den Vater ihres Kindes nicht kennt oder schlau genug ist, seinen Namen zu verschweigen, bezieht sie ihren Unterhalt vom Staat, der sich in diesem Fall dann nicht bloß Vater nennen darf, sondern auch Vater ist, insoweit er die Mutter und das Kind versorgt. Nach geltendem Recht muss er die Vaterrolle zwölf Jahre lang spielen; die Bundesregierung will diese Zeit auf 14 Jahre verlängern, und wenn es nach dem NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers geht, sollen daraus am Ende ganze 18 Jahre werden. 18 Jahre lang mit Kind, wechselnden Partnern und ohne Arbeit auf Kosten der Gemeinschaft leben: Das ist ein Sonderangebot auf Dauer. Wer kann, wer soll dem widerstehen?
Wie man sieht, ist die Familie zum Gegenstand der Wohlfahrtspolitik geworden; und das bekommt ihr schlecht. Unter dem Vorwand, alternative Lebensformen nicht länger zu diskriminieren, wird diejenige Lebensform diskriminiert, die für Kinder, zumal für kleine Kinder aus höchst natürlichen Gründen die zuträglichste ist: die vollständige, selbstverantwortliche und unabhängige Familie. Wieder einmal verfängt sich der Staat in dem Dilemma aller Wohlfahrtspolitik und macht durch seinen Eingriff Lebensformen attraktiv, die diese Attraktivität aus vielen Gründen nicht verdienen. Der wichtigste von diesen Gründen ist das Wohl des Kindes, das beschworen, aber nur ausnahmsweise beachtet wird. Kinder sind eben keine Wähler, und wer nicht wählt, der hat im Wohlfahrtsstaat auch nichts zu sagen.
Anders als es der dumme Slogan will, ist Familie nicht nur da, wo Kinder sind. Mit Kindern fängt die Familie zwar an; sie reicht aber viel weiter, schließt beide Eltern, Geschwister und auch die Großeltern beider Seiten mit ein. Doch das ist eben die Normalfamilie, für die sich die Betreuungsindustrie nicht interessiert, weil sie ihr keine Anlässe zum Eingriff bietet.

Konrad Adam, Jahrgang 1942, Autor dieses leicht gekürzten Politischen Feuilletons von Deutschlandradio Kultur, arbeitete als Journalist und Autor für die »FAZ« und die »Welt«.
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