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Krawalle: Wie Badminton-WM-Teilnehmer Michael Fuchs aus Triefenstein-Lengfurt die Tage in London erlebte »Wir laufen noch ohne Polizeischutz zur Halle«

London/Lengfurt 1 Min.

Foto: Sven Heise

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15. August 2009, Hyderabad: Es herrscht Terroralarm in der indischen Sechs-Millionen-Metropole. Am Nationalfeiertag sind nach Anschlagsdrohungen islamischer Fundamentalisten alle Sicherheitskräfte mobilisiert. Mittendrin: der deutsche Badminton-Nationalspieler Michael Fuchs.
»Vor unserem Hotel war ein größerer Gefechtsstand. Schwer bewaffnete Soldaten haben uns im gepanzerten Fahrzeug die 500 Meter vom Hotel in die Halle gebracht«, erinnert sich der 29-jährige Profi aus Triefenstein-Lengfurt an kriegsfilm-ähnliche Szenen rund um die Weltmeisterschaft vor zwei Jahren. Das englische Nationalteam war auf Anraten der britischen Botschaft schon vor Turnierbeginn abgereist.
10. August 2011, London: Die Krawalle meist jugendlicher Randalierer haben sich ausgeweitet. Wieder ist Michael Fuchs betroffen, wieder als WM-Teilnehmer. Diesmal sind es zu Fuß vom Hotel bis zur Halle nahe des Wembley-Stadions nur 150 Meter. »In Indien war’s mir schon sehr mulmig, hier in London laufen wir noch ohne Polizeischutz zur Halle«, gibt der Mixed- und Doppelspieler Entwarnung in die unterfränkische Heimat. Das Turnier läuft bisher ohne Zwischenfälle.
Von Alltag rund um die WM, bei der es auch um die Qualifikation für Olympia 2012 an gleicher Stelle geht, kann aber keine Rede sein. In den Nächten bis Mittwoch haben auch Häuserblocks unweit des Wembley-Stadions gebrannt. Vor den Hotels, in denen die Badminton-Weltelite untergebracht ist, rasen ständig Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge unter Sirenen-Geheul entlang. Und es ist nicht so einfach, außerhalb des Hotels zu essen und einzukaufen. Am Nachmittag machen viele Läden und Restaurants schon dicht und verriegeln alles. »Nur eine Tankstelle und Lidl hatten am Dienstag noch offen,« sagte Fuchs und war deshalb einige Meter extra unterwegs. In Hotel und Halle »sind wir völlig sicher«, glaubt Michael Fuchs. Die Entwicklung der Unruhen verfolgt er in den TV-Nachrichten. Die WM soll weitergehen, am Sonntag sind die Finalspiele - vielleicht mit Michael Fuchs, der heute mit Birgit Michels um den Einzug ins Viertelfinale des gemischten Doppels kämpft. Ob das deutsche Top-Mixed weiter unbewacht zur Wettkampfstätte laufen darf, ist derweil offen: Die Sicherheitsbehörden wollen angeblich einen Shuttle-Bus für die 150 Meter vom Hotel zur Halle einrichten. Burkard Nadler
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