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Anarchisten-Welttreffen: Teilnehmer antworten auf die Finanzkrise - Weitere Alternative zum Kapitalismus gesucht »Keinen Cent mehr zahlen!«

Bern 2 Min.

Auch Anarchisten halten hin und wieder Ausschau nach einem neuen Kleidungsstück: Ein Verkaufsstand mit Shirts im Gemeindesaal des Schweizer Uhrmacherstädtchens Saint-Imier, wo am Mittwoch das »Welttreffen des Anarchismus« begonnen hat.
Foto: dpa

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Ir­gend­wie, sagt ein Herr mit Bauch und grau­en Haa­ren, füh­le er sich an die »sc­hö­nen al­ten Stu­den­ten­zei­ten« er­in­nert. »Die im Spar­ta­kus­bund mei­ne ich.« Tat­säch­lich klin­gen vie­le Lo­sun­gen beim »Welt­tref­fen des An­ar­chis­mus« im Schwei­zer Uhr­ma­cher­städt­chen Saint-Imier durch­aus ver­traut - zu­min­dest für je­ne, die schon 1968 ein ge­wis­ses Be­wusst­sein da­für ent­wi­ckel­ten, dass es so ein­fach nicht wei­ter­ge­hen kann.
Viel Sympathie für Griechen
Aus Peking und Rio de Janeiro sind sie gekommen, aus Tokio und auch aus Athen und Berlin. Teilnehmer aus letzteren beiden Städten können mit besonders viel Sympathie und Aufmerksamkeit rechnen. »Die Griechen tragen doch jetzt die schwerste Bürde«, sagt ein Mitglied des Organisationskomitees. »Und die Berliner? Na, da kracht es doch dauernd, die haben einen gewissen Ruf in der Szene.«
Libertäre aller Richtungen und Schattierungen sind dem Ruf nach Saint-Imier gefolgt. Das Treffen hat eine starke Symbolik. Vor 140 Jahren wurde hier in der Heimat links und frei denkender Sozialisten unter den Uhrmachern des Berner Jura die Antiautoritäre Internationale aus der Taufe gehoben - mit dem russischen Revolutionär Michail Bakunin als Paten.
Marx und Engels waren den Anarchisten viel zu autoritär. Sie wollten »einen anderen Weg«, sagt Jennifer aus Saarbrücken - wie fast alle hier will sie ihren Nachnamen nicht nennen. Eine andere Alternative zum Kapitalismus als die kommunistische, die sich in etlichen Diktaturen selbst diskreditiert habe - »das ist es, wonach wir suchen und streben«.
Wogegen Revolutionäre wie die in Saint-Imier versammelten hauptsächlich jungen Leute sind, ist mit ein paar Schlagworten leicht aufgezählt. Die No-No-Liste, veröffentlicht in einer Sonderausgabe des Magazins der Anarchistischen Föderation »Gaidao« (Chinesisch für »ein anderer Weg«), umfasst »Kapitalismus, Imperialismus, Patriarchat, Sexismus, Rassismus, Kolonialismus, Staatlichkeit, jegliche Religion und jede anderen Form von Unterdrückung«.
Und wie stets mit dem Wie? Wie wollen Anarchisten die Finanzkrise überwinden, fragen Reporter. Aristid Pedraza, einer der Vordenker der Anarchistischen Internationalen Föderation (AIF), muss nicht lange überlegen: »Keinen Cent mehr!«, sagt er. »Die Rückzahlung der Kreditschulden muss sofort und überall eingestellt werden.« Schließlich habe man es mit einer systemischen Krise des Kapitalismus zu tun, und die sollten gefälligst auch die Kapitalisten ausbaden und nicht das Volk.
Widerstand müsse her, fügt AIF-Mitglied Fred Gautheron hinzu. »Wir müssen ihn überall organisieren. Streiks, Blockaden, ziviler Widerstand - alle Formen sind willkommen, in allen Ländern, und alle Arbeiter müssen sich solidarisch international zusammenschließen.«
Und Gewalt, ist die auch willkommen? »Natürlich nicht«, sagt Vordenker Pedraza. »Gewalt ist völlig uneffektiv. Wer Fensterscheiben einschmeißt, sollte daran denken, dass er damit einzig und allein den kapitalistischen Besitzern der Glasfabriken dient.«
Und die Autos, die in Berlin mit schöner Regelmäßigkeit rings um den 1. Mai in Flammen aufgehen? Werden die als Konjunkturprogramm für die Autokapitalisten abgelehnt? »Wir sind grundsätzlich gegen Gewalt, solche Terroraktionen passen viel eher zur marxistischen Tradition des bewaffneten Kampfes.«
Mathias, ein 23-jähriger Berliner mit einem schönen schwarzen Nasenring und einer Baseball-Mütze auf strubbeliger Frisur, sieht das allerdings etwas anders. »Natürlich lehnen wir es ab, wenn jemand einfach so den alten Golf der netten Oma von nebenan abfackelt«, sagt das Mitglied des Forums deutschsprachiger Anarchisten. Für ihn ist die Antwort auf die Gewaltfrage eine klares Jein. »Denn wenn einer das Job-Center demoliert, das ihn schon x-mal hat hängen lassen, dann muss man dafür Verständnis aufbringen.«
Thomas Burmeister (dpa)
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