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Ostafrika: Während der Hunger wächst, pachten ausländische Firmen Ackerland - Fruchtbare Region im Westen begehrt Ausverkauf in Äthiopien?

Addis Abeba 2 Min.

Von einer Dürre ist im Südwesten Äthiopiens nichts zu spüren: Die Region um das Omo-Tal ist fruchtbar und wird nicht nur von heimischen Rinderhaltern geschätzt. Auch ausländische Investoren zeigen Interesse und pachten immer öfter den kostbaren Boden. Manche Entwicklungsexperten sehen dies sehr kritisch: Das Land profitiere davon nicht, argumentieren sie.
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Die Zahlen sind alarmierend und die Bilder mehr als bedrückend. In Äthiopien, Somalia und Kenia hungern über zehn Millionen Menschen. Doch während in Europa die Spendentrommel gerührt wird und allein die Bundesregierung gut 30 Millionen Euro Nothilfe zur Verfügung stellen will, scheint sich die Lage in den betroffenen Regionen kaum zu verbessern.
Experten rechnen mit einer extrem schlechten Ernte im Oktober. Aus Sicht der Menschenrechtsorganisation »Survival International« ist allerdings eine ganz andere Entwicklung genauso dramatisch: Ihren Informationen zufolge verpachtet ausgerechnet Äthiopien trotz der Dürre fruchtbares Farmland an ausländische Investoren.
Im konkreten Fall soll es sich um das Omo-Tal im Südwesten des Landes handeln. Die fruchtbare Region ist bislang von der Dürre und der schlimmsten Hungerkatastrophe der vergangenen 60 Jahren in Ostafrika verschont geblieben. Jetzt, so »Survival International«, soll das Farmland ausländischen Unternehmen aus Malaysia, Italien und Korea überlassen werden. Zusätzlich wolle die Regierung staatliche Plantagen - unter anderem für den Anbau von Zuckerrohr - anlegen. Die Erträge sind allerdings nicht für die einheimische Bevölkerung bestimmt, obwohl nach Schätzungen des katholischen Hilfswerkes Misereor rund 4,6 Millionen Äthiopier an Hunger leiden. Sie sollen exportiert werden.
»Landgrabbing«
Von »Landgrabbing« ist die Rede - ein Sich-unter-den-Nagel-Reißen von Farmland durch ausländische Investoren. Dass diese Praxis trotz Hungersnot weitergeht, bestätigt neben »Survival International« auch Misereor-Referent Wilhelm Thees. »Internationaler Druck hat hier bis dato wenig bewirkt«, sagt der Mitarbeiter der katholischen Organisation. Laut Beat Dietschy, Zentralsekretär des evangelischen schweizerischen Entwicklungsdienstes »Brot für alle«, kommt noch ein weiteres Problem hinzu: »Viele dieser Land-Leasings sind langfristig angelegt und laufen in der Regel 50 bis 99 Jahre.« Das heißt: Die bereits abgeschlossenen Verträge haben jetzt, während der Hungersnot, Folgen, mit denen vorher niemand rechnen konnte oder wollte.
Dietschys Organisation prangert regelmäßig das Landgrabbing an, warnt vor den Gefahren. Nach seinen Informationen gab es allein im vergangenen Jahr in Äthiopien 26 solcher Leasingverträge. Mittlerweile seien acht bis zehn Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in den Händen ausländischer Investoren, so der »Brot für alle«-Mitarbeiter. Besonders begehrt seien dabei bewässerte und fruchtbare Gegenden.
Jetzt zeigen sich die negativen Auswirkungen besonders deutlich: »Der Ausverkauf von solchem Land vergrößert den Hunger und schürt Konflikte«, erklärt Dietschy. Er geht davon aus, dass mit der Dürre das bebaubare Land noch knapper wird. »Das führt zu Preissteigerungen«, sagt der Experte voraus.
Premier verteidigt Verträge
So eine Kritik hört der äthiopische Premierminister Meles Zenawi überhaupt nicht gerne. Unlängst wehrte sich der Regierungschef deshalb sogar in einem Fernsehinterview gegen Anschuldigungen, es gebe einen Ausverkauf Äthiopiens. Stein des Anstoßes waren indische Investoren. Seiner Meinung nach könnten sie den Agrarsektor auf Vordermann bringen. »Mit den passenden Verträgen profitieren beide Seiten davon«, argumentiert Zenawi. Das ausländische Engagement werde Äthiopien Devisen bringen und Arbeitsplätze schaffen.
Gerade vor der letzten Begründung warnt »Survival International« energisch. Die Organisation befürchtet, dass die Bewohner des Omo-Tals, bislang selbstständige Bauern und Viehzüchter, künftig auf den Regierungsplantagen arbeiten müssen. »Eine Tragödie« nennt das Stephen Corry, Direktor von »Survival International«. »Sie werden so zu Hunger und Armut verdammt, was schon viele ihrer Landsleute erfahren.« Katrin Gänsler (KNA)
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