Betreiber von Seilbahnen: Kein Klimawandel

Bayern: Bestellte Studie belegt Umweltfreundlichkeit

München
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Al­le re­den von der Er­d­er­wär­mung, der Ver­band Deut­scher Seil­bah­nen und Sch­lep­p­lif­te (VDS) auch, aber ganz an­ders als üb­lich. »Wir müs­sen uns von der Vor­stel­lung lö­sen, dass Kli­ma­wan­del mit Tem­pe­ra­tur­an­s­tieg zu tun hat«, sag­te Ver­bands­sp­re­cher Han­nes Re­che­nau­er ges­tern in Mün­chen. Ein Tem­pe­ra­tur­an­s­tieg in Bo­den­nähe sei in den baye­ri­schen Al­pen in den letz­ten 15 Jah­ren je­den­falls nicht zu be­o­b­ach­ten.
Auch die Naturschneemengen seien in den letzten Jahrzehnten konstant geblieben.
Wirtschaftlich geht es den Seilbahnbetreibern recht gut. Seit Jahren freuen sie sich über »Zuwachsraten«, bestätigte VDS-Vorstandsvorsitzender Peter Huber, gleichzeitig Chef der Bayerischen Zugspitzbahn. Sehr schwer hätten es allerdings die Betreiber kleiner Anlagen abseits der großen Skigebiete. Davon würde immer wieder einige stillgelegt.
Ein Wochenende auf dem Berg
In Deutschland sind 169 Seilschwebebahnen, vier Zahnradbahnen, 20 Standseilbahnen und mehr als 1600 Schlepplifte in Betrieb, zwei Drittel davon in den Alpen. Bayern allein verfügt über 111 Seilschwebebahnen und zwei Zahnradbahnen (Zugspitze und Wendelstein) sowie 744 Schlepplifte. Ein Fünftel der Seilbahnen ist nur im Sommer in Betrieb - mit wachsendem Erfolg, wie der Verband meldete. Ein Wochenende auf dem Berg komme als Freizeitaktivität immer mehr in Mode.
Für sich genommen sind die Seilbahnen kein besonders eindrucksvoller Wirtschaftsfaktor. Gerade einmal 1200 Festangestellte arbeiten dort bundesweit, dazu kommen etwa 400 Saisonarbeitskräfte. Um ihre Bedeutung zu unterstreichen, hat der VDS beim Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (DWIF) an der Münchener Universität eine Studie über die Wertschöpfung der Bahnen in Auftrag genommen. Das Ergebnis fiel wie gewünscht aus: »1000 Euro Umsatz bei einer Seilbahn führen insgesamt zu 4500 Euro im Umfeld«, fasste DWIF-Vorstand Bernhard Harrer zusammen.
Übernachtungsgast begehrt
Ein winterlicher Seilbahnkunde gibt nach dieser Erhebung pro Tag 68,30 Euro aus. Für eine Wintersaison summiert sich das auf 382,4 Millionen Euro. Besonders begehrt ist der Übernachtungsgast, der 97,30 Euro pro Tag ausgibt, während der Tagesausflügler 49,10 Euro in der Region lässt. Im Durchschnitt entfallen davon nur 25 Prozent auf die Skikarte.
In einer Broschüre hebt der Seilbahn-Verband die Umweltfreundlichkeit des Verkehrsmittels hervor und findet für die damit verbundenen Beschneiungsanlagen Umweltschutz-Argumente: »Eine durch Beschneiung ausreichend dicke Schneedecke schützt die Vegetation vor Beschädigung, Frost und Erosion« - eine Sichtweise, die Umwelt- und Naturschützer als unwahr bestreiten. Ralf Müller
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