Der Artikel hätte aber auch Widerspruch von Kernkraftgegnern oder einen Einspruch bei Deutschen Presserat verdient, da er mit Metabotschaften und Unwahrheiten arbeitet. Da ist das Bild auf der Titelseite mit der Dampffahne, die die Sonne bedrohlich verhüllt und eine Katastrophe vermittelt. Es ist tatsächlich nur Wasserdampf. Dann ist da die ungeprüfte Behauptung zu meldepflichtigen Ereignissen, übernommen von Silvia Kotting-Uhl, gemäß deren Selbstdarstellung frühere Dramaturgin an der Badischen Landesbühne heute »Atomexpertin der Grünen«. Wer sich in die offizielle Webseite des Bundesamtes für Strahlenschutz einklickt, kann entnehmen, dass die Zahl der meldepflichtigen Ereignisse für Gundremmingen im Vergleich mit denen der anderen deutschen Kernkraftwerke eher unterdurchschnittlich ist. Die grobe Einteilung in Siedewasser-und Druckwasseranlagen und damit eine »Baugleichheit« zu Fukoshima herzustellen, ist unzulässig und entspricht der undifferenzierten Einteilung in Benziner und Diesel bei Pkws.
Dass Fukoshima und Gundremmingen nicht baugleich sind wird mit dem Leserbrief von Herrn Koch am 12. August dargelegt. Dieser Brief und der am gleichen Tag gedruckte sehr bemerkenswerte von Reinhold Köhler »Hexenjagden sind auch heute noch möglich« ließen mich zur Feder greifen. Ja, es sind Hexenjagden gegen eine Technologie. Insofern sind wir geistig noch im Mittelalter. Burkhard Kempf, MÃmbris