Jeder hat etwas zu sagen, weiß etwas darüber, warum der Elfmeter nicht versenkt oder der und der Spieler gefoult wurde. Leider ist es nur recht häufig der Fall, dass die Zitierten sich, angesichts dieses weltbewegenden Ereignisses, vor Erregung vergaloppieren.
So auch meiner Meinung nach Weihbischof Ulrich Boom. Wenn ich schon ein Spiel zur Metapher für das Leben mache, warum dann so ausgrenzend und negativ? Meine Frage an den Bischof wäre, wen er denn genau meint, wenn er sagt, dass es »manche Menschen nicht mal in die Vorrunde« des Lebens schaffen. Eventuell die beiseite geschobenen, armen Brasilianer, deren Hütten den Stadien weichen mussten?
Ein Mann in einer derart wichtigen Vorbildposition sollte seine Worte sorgfältiger wählen, wenn er eine Veranstaltung kommentiert, die auch so hehre Ziele verfolgt wie Gemeinschaft und Gleichheit aller.
Auch wäre zu hinterfragen wer ein solches Zitat ungefiltert auf die Titelseite seiner Tageszeitung setzt.
Thoralf Schröter, Goldbach
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