Moskau hat es seit dem Ende der Sowjetunion nicht geschafft, wirklich auf die weltpolitische Bühne als anerkannter Akteur zurück zu kehren. Die Entwicklung in Libyen hat es total falsch eingeschätzt und die Realität dort blendet man im Kreml sogar jetzt noch aus. Für die Bewertung der Vorgänge in Syrien zieht man daraus keine Lehren.
Da käme es einem Ausbruch aus der selbstverschuldeten außenpolitischen Isolierung gleich, könnte Russland für sich in Anspruch nehmen, Kim auf den Pfad atompolitischer Vernunft gebracht zu haben. Worauf die Welt seit Jahren wartet. Das Problem dabei: Der Nordkoreaner ist unberechenbar, sein Spiel mit permanenten Kriegsdrohungen trägt schizoide Züge. Deshalb bleibt das Projekt einer Erdgasleitung nach Südkorea über nordkoreanisches Gebiet ein Vorhaben mit erheblichem Risikopotenzial für die Russen.
Die machen sich das Leben gleich doppelt schwer, wenn sie gegenüber ihren wichtigsten deutschen Importeuren zu Preisnachlässen nicht bereit sind, obwohl der Gasmarkt überversorgt ist. Hier sind die Einnahmen sicher, hinter ihr Geschäft mit Nordkorea müssen sie ein großes Fragezeichen setzen.

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