Abonnements Abos
Mein Konto verwalten Meine Themen Meine Merkliste Mein Ort
Schriftgröße & Helligkeit
Abmelden
 
Aktuelle Themen: Cannabis-LegalisierungPodcast "Tatort Mainviereck"
E-Paper Apps Merkliste Meine Themen Kundenkarte Aktuelle Themen
Cannabis-Legalisierung Podcast "Tatort Mainviereck"
Navigation Startseite Region Überblick Stadt & Kreis Aschaffenburg Kreis Miltenberg Kreis Main-Spessart Kreis Main-Tauber Rhein-Main/Hessen Franken/Bayern Deutschland Welt Ressorts Überblick Blaulicht Blogs und Liveticker Politik Wirtschaft Vermischtes Kultur Wissenschaft Multimedia Mediathek Überblick Fotoserien Main-Echo.TV Podcasts Sport Überblick Main-Kick Handball Ausdauersport Ringen eSport Weitere Sportarten Freizeit Übersicht Veranstaltungen Vereinstermine Erlebnisse Kino Gastronomie Kultur Webcams Shopping Unterkünfte Museen Leserreisen Magazine Unser Echo Mami, Papi & ich Spessart Main-Azubiberater Märkte Anzeige aufgeben Übersicht Stellenmarkt Immobilienmarkt Traueranzeigen Leserreisen KleinanzeigenSonderthemenAschaffenburger AnzeigerRat und Hilfe Aktionen und Angebote Ticketshop GewinnspieleSchlauster AzubiMittagstischVorsorgeordnerMain-Echo AkademieMedienführerscheinFirmen Fußball-Cup Service Kunden- und Aboservice Newsletter Push-Nachrichten Dossiers Kontakt Hilfe Social Media
Facebook Instagram Telegram Twitter
Startseite Ressorts Kultur
Ballett: Uraufführung von »Der Fall Carmen« in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters Würzburg Getanzter Mythos im Zeitraffer

Würzburg 2 Min.

Beeindruckend: Kaori Morito als Carmen und Timothy Szczepkowski-Collins als Offizier.
Foto: Mainfrankentheater W

Facebook

WhatsApp

Twitter

LinkedIn

Xing

E-Mail

Link kopieren

Link erfolgreich kopiert!

Windows

Es wird ge­fei­ert, ge­f­lir­tet, über­lis­tet, ge­flüch­tet, ge­liebt, ge­ei­fer­süch­t­elt, ge­kämpft und er­mor­det. So ra­sant und trotz­dem in­halt­lich voll­stän­dig wie der­zeit in den Kam­mer­spie­len des Main­fran­ken Thea­ters Würz­burg ist die »Car­men« wohl sel­ten zu se­hen.

Ballettdirektorin Anna Vita packt die Geschichte um die schöne Roma-Frau, um Liebe und Freiheit in einen unterhaltsamen Tanzabend und paart die Dramatik des Stoffes mit einem Augenzwinkern. Nach 50 Minuten ist die Uraufführung von »Der Fall Carmen« schon wieder vorbei. Und tatsächlich ist das größte Manko des Abends: Eigentlich hätte man dem zwölfköpfigen Ensemble gern länger zugeschaut.
Musikalische Akzente
Bei der Musik greift Anna Vita auf einen Klassiker zurück: auf die Carmen-Suite des russischen Komponisten Rodion Schtschedrin, der in den 1960er Jahren Bizets weltberühmte »Carmen« neu arrangierte zu einer abendfüllenden Ballettmusik. Die Inszenierung spielt dabei hervorragend mit musikalischen Akzenten: Da klingen Köpfe blechern oder der tote Offizier stürzt punktgenau zum musikalischen Knall auf die Bühne. Immer wieder darf das Publikum trotz aller Dramatik schmunzeln: über eine Carmen, die ihren José im Gefängnis unglaublich niedlich umgarnt, während ihr der Schalk aus den Augen blitzt; über Soldaten, bei denen man sich aufgrund ihrer torkelnden Bewegungen nicht ganz sicher ist, was für Zigaretten in der Fabrik eigentlich gedreht werden.
Den Tänzern fordert die Inszenierung vor allem Ausdruck ab - anders ließe sich in so kurzer Zeit eine komplette Carmen-Handlung kaum erzählen. Vita lässt dabei moderne, aber durchweg ästhetische Bewegungselemente dominieren. Am klassischsten darf Davit Bassénz als Torero springen, sich drehen und wirbeln in der Körperhaltung eines stolzen Helden. Besonderen Charme hat, dass das Publikum in der Kammer so nah dran ist und selbst Mienenspiele aus nächster Nähe beobachten kann. In Sachen Ausdruck glänzt vor allem Kaori Morito, die der Carmen etwas Niedliches, Freches gibt und trotzdem das Leidenschaftliche, Kämpferische, Freiheitsliebende des Charakters nicht herunterspielt. Das vielleicht schönste Pas de Deux des Abends zeigen Leonam Santos als Don José und Cara Hopkins als Micaela. Des Weiteren bei der Uraufführung auf der Bühne zu sehen: Timothy Szczepkowski-Collins als Offizier, Sylvain Guillot und Gianluca Sermattei als Soldaten sowie als Schmuggler und Arbeiterinnen Zoya Ionkina, Kirsten Renee Marsh, Camilla Matteucci, Ran Takahashi und Aleksey Zagorulko.
Bühnenbildnerin Anika Wieners verzichtet nahezu komplett auf Requisiten. Ein Tisch, ein Gefängnisgitter, mehr braucht es nicht - und anders ginge es in der kleinen Kammer auch kaum bei einem zwölfköpfigen Ensemble, das den Raum in drei Dimensionen nutzt. Bei mancher Hebefigur sind die Tänzer nicht weit entfernt von einer Kollision mit der Bühnentechnik - etwa auch, wenn Carmens Liebhaber aneinandergeraten und wild kämpfen. Wieners greift vereinzelt auf farbige Vorhänge zurück - Rot für Carmens Leidenschaft, Gold für den schönen Torero. Optisch besonders ansprechend sind die Licht- und Schattenspiele der Tänzer vor dunkelgemusterter Projektion auf dem Vorhang im Hintergrund.
Hübsche Kleider
Farbe auf die Bühne bringen die Uniformen und Kleider von Veronica Silva-Klug. Die Kostümbildnerin hält sie unaufdringlich, verzichtet auf zu viel Folklore, lässt den Torero dennoch Torero sein und gönnt der Carmen zumindest zum Ende hin eine lange rote Schleppe fürs Stierkampf-Szenario. Hübsch anzuschauen sind auch die Kleider der Damen - fließende, leichte Stoffe in Schwarz, bunte Rüschen und Blumen für die Arbeiterin; dunkelblauer, eleganter Samt für Micaela.
Anna Vita beweist es wieder: Ballett kann unglaublich gut unterhalten. In etwas längerer Form würde die Inszenierung sicher auch auf der großen Bühne funktionieren, hat aber in der Enge Kammer ihren besonderen Reiz. Das Publikum ist begeistert, will noch weiterapplaudieren, als das Licht angeht und die Tänzer schon hinter der Bühne verschwunden sind. Mit dem Ballett ist die »Carmen« derzeit übrigens in gleich zwei Varianten am Mainfranken Theater zu sehen: Im Januar feierte die Bizet-Oper Premiere, letzter Aufführungstermin ist der 24. Mai.

b»Der Fall Carmen« in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters Würzburg dauert 50 Minuten. Nächste Vorstellungen, jeweils 20 Uhr: 13.05./ 23.05./ 30.05./ 05.06./ 16.06./ 15.07./ 15.10./ 26.12.
Michaela Schneider

Michaela Schneider  Michaela Schneider
Michaela Schneider
Alle Artikel des Autors Autor kontaktieren
Immer auf dem Laufenden bleiben

Fügen Sie Schlagworte hinzu, um unter »Meine Themen« Artikel zu den von Ihnen ausgewählten Themen und Orten zu erhalten.

Georges Bizet

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
Mainfranken

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
Toreros

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
Michaela Schneider

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
Lädt

Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.

Zur Anmeldung

Dieses Thema zu "Meine Themen" hinzufügen?

Hinzufügen "Meine Themen" verwalten

Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

"Meine Themen" verwalten

Sie verfolgen dieses Thema bereits.
Möchten Sie es entfernen?

Entfernen "Meine Themen" verwalten

Um "Meine Themen" nutzen zu können, müssten Sie bitte der Datenspeicherung zustimmen

Datenspeicherung zustimmen
»Meine Themen« verwalten
Kommentare (0)
Kommentar schreiben
Kommentare lesen Schreiben Sie jetzt den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
CO2-neutrale Webseite NAVIGATION Startseite Region Mediathek Ressorts Sport SERVICE Hilfe Newsletter Artikelarchiv Abo kündigen Impressum Datenschutz Cookie-Einstellungen Allgemeine Geschäftsbedingungen

Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.

Zur Anmeldung

Die Änderungen der Datenschutzeinstellungen werden erst mit einem Neuladen der Seite aktiv. Nicht gespeicherte Änderungen gehen dabei verloren.

Abbrechen Seite neu laden