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Mit dem Beginn des christlichen Mittelalters geriet Troja und damit auch die Lage der Stadt in Vergessenheit.
1870 ausgegraben
Bis 1870 ein deutscher Archäologe namens Heinrich Schliemann sich auf die Suche nach diesem geheimnisvollen Ort Troja begab und auf dem Hügel Hisarlik in der Türkei zu graben anfing. Und tatsächlich Überreste fand, die auf eine Siedlung wie Troja schließen ließen.
Ein Teil dieser gefundenen Gegenstände ist jetzt im Rahmen der Ausstellung »Mythos Troja« im Aschaffenburger Pompejanum zu sehen. In einer Vitrine sind bronzezeitliche Tongefäße, Marmoridole, Webgewichte und Keile aus Quarz zu sehen. Die Belege stammen aus einer Vorläufersiedlung zum antiken Troja. Sie mögen unscheinbar wirken, strahlen aber eine unvergleichliche Aura aus: den Atem der Geschichte.
60 Objekte sind in der Schau zu sehen: Terrakotten, Tongefäße, Vasen wie auch Abgüsse, die alle in Bezug zu Troja stehen. Die Werke stammen aus der Zeit von 600 vor Christus bis 400 nach Christus. »Es sind wieder Kunstwerke ersten Ranges, die von München nach Aschaffenburg gereist sind«, meint Kurator Florian Knauß, Leiter der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München. Sein Haus hat die Exponate ausgeliehen, die jetzt im Aschaffenburger Pompejanum zu sehen sind.
Im Gang vor dem Ausstellungsraum ist die hölzerne Rekonstruktion des Trojanischen Pferdes zu sehen, mit dem die Griechen der Legende nach Troja nach zehnjähriger Belagerung zurückeroberten. Im Ausstellungsraum reihen sich Vasen mit Bildern von kämpfenden und erschöpften Kriegern aneinander. Und ganz am Ende sieht man ein melische Tonrelief von 460 vor Christus. Es zeigt Odysseus, der sich seiner in Trauer versunkenen Gattin Penelope nähert.
Zeus zeugte Helena
Denn Troja: Das war vor allem Krieg und Kampf. Zeus zeugte Helena, um die antiken Helden zum Krieg zum verführen. Paris raubte Helena, daraufhin entbrannte der Krieg um Troja, der mit der Heimkehr des Odysseus endete.
Vielleicht kann die Schau den Mythos um Troja nicht entschlüsseln, ihn vielleicht aber ein Stück weit in die Gegenwart rücken. Denn so fein Vasen, Statuetten und Tongefäße gestaltet sind: Es sind Zeugnisse einer Stadt, die zehn Jahre belagert wurde und schließlich unterging. Ein Schicksal, wie wir es im syrischen Kobane derzeit miterleben.
b»Mythos Troja«: Bis 11. Oktober im Pompejanum Aschaffenburg; geöffnet Dienstag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr.
Bettina Kneller
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