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Markus Gleim: Der frühere Sänger von Boppin’ B beschreibt in seiner Autobiografie »Der Dorfelvis« seine wilden Jahre - Ein Unfall veränderte sein Leben »Steigt auf die Tische, Jungs«

Aschaffenburg 5 Min.

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on 1990 bis 1995 war der Aschaf­fen­bur­ger Mar­kus Gleim die Stim­me von Bop­pin’ B. We­gen der Fol­gen ei­nes schwe­ren Ver­kehr­s­un­falls muss­te der Sän­ger sch­ließ­lich aus­s­tei­gen. Jetzt hat der Mu­si­ker sei­ne Me­moi­ren über sei­ne wil­den Jah­re ge­schrie­ben: »Der Dor­fel­vis«. Alex­an­der Bruch­los sprach mit Gleim über Rock ’n’ Roll und das Bücher­sch­rei­ben.

Der Rock ’n’ Roll der 1950-er Jahre war in den 1980-er Jahren ja nicht unbedingt eine Jugendmusik. Wie kommt man als junger Mensch zu diesem Genre?
Der Virus Rock ’n’ Roll hatte mich schon sehr früh gepackt. Schon als Kind habe ich mit meinem Kassettenrekorder gezielt Lieder von Elvis, Bill Haley, Ted Herold und Peter Kraus im Radio aufgenommen. In meinem Zimmer habe ich dann das Ganze nachgespielt, mit zwei Trommelstöcken und einer Gitarre aus Pappe.

Wann begannen Sie, Musik zu machen ?
Wir hatten Zuhause eine Gitarre, auf der niemand spielte. Mit Hilfe einer Grifftabelle brachte ich mir die ersten Akkorde bei. Woher der Drang zur Musik bei mir kommt, weiß ich nicht. In unserer Familie hat keiner dieses Gen. Ich habe zunächst in der Schulband gespielt und dann mit drei Kumpeln eine Gruppe gegründet. Daraus hat sich dann etwa 1987 eine richtige Band entwickelt: die Studebakers. Wir machten richtigen 50-er-Jahre-Rock'n'Roll von »Sugar, Sugar Baby« bis »See you later Alligator«. Ich spielte Gitarre und sang.

Wie sah die Musikszene Ende der 1980-er Jahre aus?
Aschaffenburg war eine Musikhochburg. Es gab unzählige Bands. Darunter auch Gruppen mit eigenem Material, aber die waren nicht so bekannt. Die Stadt war für ihre Coverband-Szene bekannt. Es gab schon damals Feel Collins, Backdoors, AB/CD, Second’s Out und Echoes. Alles, was in den Charts vertreten war, wurde gecovert und das qualitativ hochwertig. Der Plattenladen Ohrwurm war unser Mekka. Dort hatte ich mir meine erste AC/DC-Platte gekauft und dann jeden Monat eine neue Platte. Mehr Taschengeld hatte ich halt nicht.

Sie haben von 1990 bis Ende 1995 bei Boppin’ B gesungen. Wie kamen sie zu der Band?
Boppin’ B waren schon zu Studebakers-Zeiten meine Vorbilder. Ich und meine Mitmusiker waren deren größte männliche Groupies. Die machten die Musik, die uns gefallen hat. Beim Wiedervereinigungsfest in der City-Galerie hatten die Studebakers in deren Vorprogramm gespielt. An dem Abend erfuhr ich, dass Boppin’ B einen neuen Sänger suchten. Ich besprach das mit meinen Mitmusikern. Obwohl es das Aus der Studebakers bedeutete, unterstützten sie mich: Das musst Du machen.

Welchen Status hatten Boppin’ B damals?
Thomas, Golo und Didi von Boppin’ B waren gerade mit ihrem Zivildienst fertig und standen an der Schwelle zur Professionalität. Als ich einstieg, ging es richtig ab, wir waren jedes Wochenende unterwegs.

Ihre Eltern waren sicher begeistert?
Meine Eltern haben mich immer unterstützt. Die hatten mir nie einen Stein in den Weg gelegt und waren anfangs bei jedem Auftritt dabei. Ich hatte eine Lehre als Kfz-Mechaniker angefangen, die dann aber beendet war. Das Projekt Boppin’ B war gut durchdacht. Es gab einen Gesellschaftervertrag. Die Auftrittslage war gut.

Konnten Sie von der Musik leben?
In der ersten Zeit hatte ich noch halbtags bei einem Blumenhändler gejobbt, der für die Musik Verständnis hatte. Die Auftrittslage wurde immer besser. Der Radius unserer Auftrittsorte wurde immer größer. Wir hatten eine Agentur in der Schweiz. Und die selbst geschriebenen Stücke bedeuteten für uns bares Geld, dank Gema und Tantiemen. Eine Band wie Boppin’ B war und ist ein kleines Wirtschaftsunternehmen.

Dann gab es den Einschnitt durch Ihren Unfall 1991...
Ich hatte kurz nach meinem Einstieg einen sehr schweren Motorradunfall. Ich war fünf Wochen außer Gefecht gesetzt und konnte danach meinen Arm nicht mehr benutzen: Nervenwurzelausriss. Ich rechne es den Jungs (von Boppin’ B) bis heute sehr hoch an, dass sie an mir festhielten. Ich stand fünf Wochen nach dem Unfall wieder auf der Bühne. Der erste Auftritt war damals im Pulpo. Ich war noch von Blutergüssen gezeichnet. Nach vier Liedern hat mich die Kraft verlassen. Doch ich habe mich langsam wieder hochgearbeitet. Aber dass ich keine Gitarre mehr spielen konnte, tut mir bis heute weh.

Der Karriere hat das zunächst aber nicht geschadet ...
Im Gegenteil. Nach dem Unfall ging es erst so richtig los. Wir wurden richtige smarte Rock ’n’ Roller. Wir ließen uns Anzüge schneidern und auch unsere Musik wurde geschmeidiger, obwohl wir die dreckigen Sachen noch drauf hatten. Wir spielten überall, auf Stadtfesten, Hochzeiten und Verlobungsfeiern, wir haben jeden Blumenkübel eingeweiht, auf jedem Lkw-Anhänger der Bundesrepublik gespielt und auf den großen Bühnen, etwa im Vorprogramm von Fats Domino. In der Schweiz wollten sie uns optisch eher fein haben, doch mit einer wilden Show. Unsere Agentur riet uns damals: Steigt auf die Tische, Jungs. Wir machten richtigen Rock ’n’ Roll. Da ging auch manches zu Bruch.

Warum haben Sie aufgehört?
Durch den Unfall hatte ich starke Phantomschmerzen im Arm. Irgendwann ging es trotz der starken Medikamente und Schmerzmittel nicht mehr, die ich ständig zu mir nehmen musste. Ich schaffte es einfach nicht mehr. Es war eine Vernunftentscheidung für meine Gesundheit. Bei einem Auftritt bei einem Weinfest in Landau in der Pfalz im Sommer ’95 sagte ich es den anderen: Jungs, ich schaffe es nicht mehr. Ich blieb noch dabei, bis sie einen Nachfolger fanden.

Ist es Ihnen der Abschied schwer gefallen?
Natürlich. Es war ein sehr trauriger Tag für mich. Ich musste meinen Traum aufgeben. Es war ein geiles Leben, ein aufregendes Leben. Ich hatte das Privileg, mein Hobby zum Beruf zu machen. Das können nur wenige. Die Musik lässt mich allerdings bis heute nicht los. Ich versuche, am Ball zu bleiben.

Was hat Sie dazu bewogen, Ihre Autobiografie zu schreiben?
Eine ganz reine Autobiografie ist es ja nicht. Obwohl das meiste so passiert ist, wie es im Buch steht, habe ich mir auch künstlerische Freiheiten genehmigt. Das mit dem Schreiben hat sich entwickelt. Ich hatte schon vor Jahren angefangen, Blogs zu allen möglichen Themen zu verfassen. Auf die bekam ich sehr schöne Rückmeldungen. Zunächst überlegte ich, ob ich die Blogs nicht zusammenfassen könnte. Doch damit war es nicht getan. Ich fing an zu schreiben. Es wurde immer mehr.

Was wollten Sie mit den Texten machen?
Das Buch war eigentlich als Weihnachtsgeschenk für meine Eltern, Verwandte und enge Freunde gedacht. Ich holte sehr weit aus, fing in meiner Grundschulzeit an. Ich merkte dann, dass meine Geschichte viele interessierte. Mit dem Buch will ich den Leuten zeigen, dass es jenseits der Hochglanz-Produktionen und Casting-Shows im Fernsehen noch richtige Musik gibt. Der größte Teil der Musik in Deutschland spielt sich nach wie vor in der Club-Szene ab. Die meisten wissen nicht, wie Musik auf diesem Level funktioniert. Ohne Clubs wie den Colos-Saal würde es diese Szene nicht geben. Um einen Einblick in diese Welt zu gewähren, habe ich auch ein paar Kapitel mit Sachthemen reingenommen. In denen erkläre ich auf lockere Art, wie etwa die Gema und Plattenaufnahmen im Studio funktionieren.
Alexander Bruchlos
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