Mythen und Legenden
Der 77-jährige Norbert Köhler, ein ehemaliger Waldarbeiter, ist bestens vertraut mit den Mythen, Sagen und Legenden seiner Heimat. Es sind Geschichten von einer Zeit, als noch berittene Förster unterwegs waren und die Forsthäuser tief drin im Spessart-Wald lagen. Heute sind viele davon verlassen, wie das Forsthaus in Kropfbrunn (Main-Spessart-Kreis). Hubert Wehr war in den 60er-Jahren dort der Revierleiter. Damals gab es weder Strom noch Heizung.
Ganz anders Andreas Holzheimer: Er lebt mit seiner Familie im Forsthaus Zwieselmühle bei Schollbrunn (Main-Spessart-Kreis). Er ist ein moderner Förster, der nie ohne Laptop zur Holzaufnahme im Wald unterwegs ist, und verbindet den uralten Beruf mit moderner Technik. Neben der Holzwirtschaft wird auch gejagt im Spessart. Schon Prinzregent Luitpold ließ sich ein Jagdschloss mitten in den Wald bei Rohrbrunn (Kreis Aschaffenburg) bauen. Heute ist Georg Taupp der Hausherr. Auf der Karlshöhe oberhalb des Hafenlohrtal (Main-Spessart-Kreis) zeigt der Fürst Alois Konstantin zu Löwenstein sein Jagdhaus von 1740. Wenn seine Jagdfreunde, der König von Schweden oder der Großherzog von Luxemburg zu Besuch kommen, übernachten sie wie vor 300 Jahren, ohne Luxus.
Das Forsthaus Echterspfahl bei Rohrbrunn (Kreis Aschaffenburg) ist ein Wirtshaus. Die Wirtin Gabi Ballmann hat es von ihren Großvater übernommen. Der war Revierleiter und hat schon in den 30er-Jahren die Wanderer im Spessart mit Brotzeiten bewirtet. Kurzum: »Forsthäuser im Spessart« erzählt die spannenden und unterhaltsamen Geschichten von Förstern und Waldarbeitern, von Jägern, Fürsten und von der Zeit als der Prinzregent jedes Jahr in den Spessart zur Jagd kam. Es sind eben Herbstgeschichten von Menschen im Spessart - die vom Wald und mit dem Wald leben.
red/mir
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»Forsthäuser im Spessart«:
Dienstag, 28. Oktober um 17 Uhr im Bayerischen Fernsehen