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Medien: Die von Main-Echo und Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau präsentierte Ausstellung »Pressefoto Bayern 2013« Das Erkennen des Augen-Blicks

Aschaffenburg 3 Min.

Höhenflug: Stefan Gregor vom Main-Echo gewann den Preis »Umwelt und Energie« beim »Pressefoto Bayern 2013« mit diesem Bild von Staren über dem Spessart – ab Dienstag, 15. Juli, neben anderen zu sehen in der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau.
Foto: Harald Schreiber

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Mit­te der 1930er-Jah­re mach­te der als Po­li­zei­re­por­ter tä­ti­ge New Yor­ker Zei­tungs­fo­to­graf Ar­thur »Wee­gee« Fel­lig (1899 bis 1968) ei­ne er­staun­li­che Ent­de­ckung: Selbst im blu­tigs­ten Um­feld von Ma­fia-Massa­kern be­gan­nen fest­ge­nom­me­ne Tä­ter, ver­stör­te Zeu­gen, schwerst­ver­letz­te Op­fer zu lächeln, so­bald sie Wee­gee die Ka­me­ra auf sich rich­ten sa­hen.
Im Bewusstsein, dass diese Momentaufnahme für die Ewigkeit ist, will der Mensch also offenbar einen guten Eindruck machen: Was vor 80 Jahren bei der vergleichsweise neuen und fortschrittlichen Technik der Fotoaufnahme noch als Phänomen gelten musste, ist im medialen Zeitalter zur Selbstverständlichkeit geworden ...
... und so ist es umso erstaunlicher, wenn es Fotografen gelingt, Menschen tatsächlich und im wahren Wortsinn so einzufangen, wie sie sich im Moment der Wirklichkeit empfinden. Zwei Momente zeichneten Weegees Arbeit aus - und Fotografen, die diese beiden Momente beherzigen, erheben ihr Handwerk damit zur Kunst: Sie erfassen in einem Augen-Blick die Bedeutung einer Situation, eines Ereignisses - und sie sind in der Lage, diesen Augen-Blick so festzuhalten, dass er seinen Wert behält.
Sinnbild der Vergänglichkeit
»Pressefoto Bayern« nennt sich der Wettbewerb, den der Bayerische Journalistenverband seit 1995 ausrichtet und der immer wieder die Echtzeit des Gefühls in den Blick des Betrachters zoomt. Und es ist kein Zufall, dass auch in der aktuellen und ab Dienstag, 15. Juli, in der Hauptstelle der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau gezeigten Ausstellung mit den besten Aufnahmen des Jahres 2013 vor allem jene Aufnahmen die wichtigsten Preise von der Jury zugesprochen bekamen, die das Besondere im Alltag festhalten.
Klaus Haag beispielsweise bringt in der Kategorie »Tagesaktualität« ein Protestmarsch von Asylbewerbern durch Bayern auf den Punkt: Einige der Flüchtlinge haben sich auf einer Brücke ineinander verschränkt, um so ein untrennbares Knäuel gegen die um sie stehenden Polizeibeamten zu bilden. Diese Polizisten wiederum sind in martialischen Uniformen aufgerüstet, als gelte es eine bedrohliche Gefahr zu bekämpfen. Dennoch wirkt die Situation nicht beängstigend: Den Beamten ist ihr Unwohlsein über ihre Aufgabe deutlich anzusehen, die Asylbewerber wiederum sind sich der öffentlichen Wirksamkeit ihrer Aktion durchaus bewusst.
Es spricht für die Qualität des Wettbewerbs »Pressefoto Bayern«, dass die ausgezeichneten Bilder die Menschen zeigen, wie sie sind - nicht aber der Lächerlichkeit preisgeben. Eben das unterscheidet journalistisches Fotografieren vom Allerwelts-Schnappschuss: Der Pressefotograf muss sich der Wirkung seiner Aufnahme immer wieder bewusst sein und werden - denn in der Mediengesellschaft sind wir alle letztlich Bestandteil von Öffentlichkeit, selbst wenn wir nicht im Mittelpunkt eines Bildes stehen.
»Schön« ist relativ
So ist denn beispielsweise Christof Staches Siegerfoto in der Kategorie »Bayern Land und Leute« keine Demontage, sondern eine sehr einfühlsame Komposition menschlichen Glücks: Junge Frauen in Dirndln lassen sich beim letztjährigen Münchner Oktoberfest von Gondeln himmelhochjauchzend in die Höhe katapultieren, die Haare fliegen die Haare, Augen und Münder sind weit aufgerissen. Das könnte lächerlich, weil im wahren Wortsinn entblößend wirken - aber Stache schafft es, seinen Blick auf pure Freude an den Betrachter des Bilds weiter zu geben. Eben das macht die Bedeutung dieser Aufnahme aus.
Natürlich entspinnt sich bei Wettbewerben für Pressefotografie immer die Diskussion, inwieweit eine Ästhetik des Misserfolgs oder gar des Schreckens die Oberfläche des Fotos überziehen darf: Wir kennen die Zeitungs- und Fernsehbilder, die als »schön« gelten - und wissen, dass wir für diesen Moment das falsche Wort wählen.
Und trotz dieser Wortverirrung zeugt im besten Fall die Aufnahme von der Sensibilität des Fotografen - wie sie auf all den gezeigten Bildern zu erkennen ist: Er wahrt die Würde des Menschen und er vermittelt zur selben Zeit auf für den Betrachter berührende Weise ein Sinnbild für die Vergänglichkeit des Seins.
Gerade Fotografen von Regionalzeitungen müssen diese Sensibilität aufbringen, reflektieren sie doch selbst in ihren positiven Darstellungen eine Welt, die dem Zeitungsleser vertraut ist, in der er sich tagtäglich bewegt - die er auch in seiner morgendlichen Lektüre dargestellt sehen will.
Denn dessen müssen sich Zeitungsfotografen immer bewusst sein: Sie sehen zwar die Menschen durch ihr Objektiv - aber eben diese Menschen haben auch ein Bild von sich selbst. Und seit Weegee wissen wir, dass das spätestens unter dem Blickwinkel der dauerhaften Erinnerung keinen schlechten Eindruck hinterlassen darf. Stefan Reis
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