Regisseur James L. Brooks (»Besser geht's nicht«) hat ein Gespür dafür, das Absurde im Alltäglichen zu zeigen. Dies gelingt ihm nicht zuletzt durch akribisch ausgearbeitete Charaktere, die durch ihre Macken und Besonderheiten auffallen und selbst das größte Ekel liebenswert erscheinen lassen.
In seiner Komödie »Woher weißt du, dass es Liebe ist?« zeigt Brooks einmal mehr, dass auch das unwahrscheinlichste Zweiergespann eine Chance hat - wenn es sich zur rechten Zeit auf dem richtigen Fuß erwischt.
Genau da liegt allerdings das Problem, denn Lisa (Reese Witherspoon) und George (Paul Rudd, »Dinner für Spinner«) treffen sich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. SAT.1 zeigt die charmante Komödie als Free-TV-Premiere am heutigen Freitag, 8. Februar, um 20.15 Uhr..
Lisas Leben verlief bisher erfolgreich: Sie schaffte es mit ihrem Softball-Team bis zu den Olympischen Spielen und ist die Heldin der Mannschaft, da sie ehrgeizig ist und ihre Kolleginnen stets motivieren kann. Würde es Reese Witherspoon nicht gelingen, die Sportlerin sympathisch und liebenswert zu präsentieren, könnte sie schnell als verbissene Kämpfernatur im Abseits landen. Denn trotz aller Erfolge wirkt Lisa zerbrechlich und unsicher, als sie erfährt, dass sie aufgrund ihres Alters in der kommenden Saison nicht mehr Teil des Teams sein wird - ein herber Schlag, der sie völlig aus der Bahn wirft.
Sie versucht, sich abzulenken und lässt sich auf eine Romanze mit dem Baseballer und Frauenhelden Matty (Owen Wilson) ein, der sowohl ihr als auch den Zuschauern nach kurzer Zeit auf den Geist geht. Er nimmt es mit der Monogamie nicht so genau und lässt der Beziehung auch keine Zeit, sich zu entwickeln. Letzteres möchte man auch Owen Wilson unterstellen, der scheinbar nur noch mit überzeichnet-abgedrehten Rollen begeistern will, was er aufgrund seines Könnens eigentlich nicht nötig hat.
Bei dem Beziehungschaos mit Matty verwundert es nicht, dass Lisa sich auf ein Blind Date mit Unternehmer George einlässt. Der hat jüngst erfahren, dass der Staat ihn wegen Betruges verklagen wird, und steht nun vor den Trümmern seiner Existenz. In entsprechend schlechter Verfassung erscheint er zum Date mit Lisa, die den seltsamen Kerl nicht so recht einzuordnen weiß, da Paul Rudd der Figur etwas Manisches verpasst, was es anfangs schwierig macht, Georges Innenleben nachzuvollziehen.
Jack Nicholson in der Rolle von Georges Vater Charles verleiht dem Film die richtige Prise Zynismus. Charles ist ein egoistischer Businessman, der seinen Sohn ohne mit der Wimper zu zucken ins Gefängnis wandern lassen würde, obwohl er um die wahren Umstände der Vorwürfe weiß.
»Woher weißt du, dass es Liebe ist?« dreht sich nicht primär um die Suche nach der oder dem Richtigen, sondern darum, den Weg im Leben zu finden, der glücklich macht. Dass die Liebe dabei meist unverhofft hereinstolpert, gehört dazu. Christina Freko (tsch)
b»Woher weißt du, dass es Liebe ist?«: heute, Freitag, 20.15 Uhr, Sat 1.