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Die Sammlung Schneider: Aschaffenburg würde mit »verfemten Künstlern« nicht zwingend hochpreisige Werke erwerben Ein Brandmal als Aufwertung

Aschaffenburg 3 Min.

Ein von den Nationalsozialisten geprägter Stil als Schau-Objekt für Aschaffenburg: Der Kunstsammler Gerhard Schneider (Bild: links) will in einer gemeinsamen Stiftung mit der Stadt seine Sammlung »verfemter Künstler« dauerhaft in Aschaffenburg präsentieren (Bild: Sammlungs-Werke bei der Ausstellung »Moderne am Pranger« in der Kunsthalle Jesuitenkirche).
Foto: Björn Friedrich

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Über 7600 Be­su­cher in vier Mo­na­ten, Ka­ta­log-Be­stel­lun­gen so­gar aus Chi­na und den USA, groß­for­ma­ti­ge Bei­trä­ge in Fach­jour­na­len: We­ni­ge Aus­stel­lun­gen in der Aschaf­fen­bur­ger Je­sui­ten­kir­che ha­ben ein der­ar­ti­ges öf­f­ent­li­ches und me­dia­les Echo ge­fun­den, wie die Schau »Mo­der­ne am Pran­ger« von 19. Ju­li bis 11. No­vem­ber.
Das Interesse bedeutet zugleich einen Renommee-Schub für die Stadt im kulturellen Bereich. Dass hier zum 75. Jahrestag der Ausstellung »Entartete Kunst« (1937 in München) den während der NS-Zeit verfemten Künstlern derart eine bundesweit einmalige Würdigung gebracht wird und eben nicht in einer der Kulturmetropolen der Republik: Das ist über den Ausstellungszeitraum respektabel und bemerkenswert …
… und könnte seine Fortsetzung finden, da der Eigentümer der in »Moderne am Pranger« gezeigten Werke, der westfälische Kunstsammler Gerhard Schneider (73), der Stadt Aschaffenburg angeboten hat, etwa 3000 Werke von den Nationalsozialisten verfemter Künstlern in eine gemeinsame Stiftung einzubringen und dauerhaft in Aschaffenburg zu präsentieren. Am Montag, 17. Dezember, wird der Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung über das Angebot beraten und beschließen.
Hoher Symbolwert
Eine schwierige Entscheidung: Der städtische Museumsleiter Thomas Richter spricht von einem »sehr interessanten Angebot«, Aschaffenburger Künstler wie Stefan F. Konrad sehen einen Sinn, wenn die Schneider-Sammlung in der künftigen Museumsmeile gezeigt werden könnte: »Seit 1990 erlebe ich einen Zusammenführungsprozess zwischen der sogenannten verfemten Kunst aus den alten und den neuen Bundesländern. Leipzig oder Weimar wären logischerweise für mich die Orte für eine Stiftung dieser Art. Dass Aschaffenburg, als Geburtsort von Ernst Ludwig Kirchner, einer der führenden Menschen für neue Kunst am Anfang des 20. Jahrhunderts, dennoch einen hohen Symbolwert hat, ist nicht von der Hand zu weisen.«
Die Stadtverwaltung verweist auf eine mögliche »überregionale Wahrnehmung« durch die Sammlung Schneider, auch im Stadtrat gelten Sammlung und Angebot als bemerkenswert: Die Fraktionsvorsitzenden von CSU, SPD und Grünen verweisen allerdings auf die Folgekosten für die Stadt, sollte die Stiftung kommen.
Bei aller potenzieller Zustimmung wird ein Aspekt in der Diskussion zunächst unbeantwortet bleiben: die von der Stadtverwaltung in einer Ratsvorlage dargestellte Aufwertung Aschaffenburgs zu einem Forschungszentrum über verfolgte Künstler während der NS-Zeit. Zweifellos ist das Kapitel »entartete Kunst« eines der großen Forschungsgebiete der zeitgenössischen deutschen Kunstwissenschaft - eher zurückhaltend aber äußern sich Kunsthistoriker über den Wert von Werken. Ausgerechnet im Katalog zu »Moderne am Pranger« verweist der an der Universität Koblenz-Landau lehrende Professor Christoph Zuschlag darauf, dass die Begriffe »entartete Kunst« und »verfemte Künstler« als Brandmal für eine nicht der Ideologie der Nationalsozialisten entsprechende Kunst sehr schnell zu einem kulturellen Gütezeichen umgemünzt wurden: »Die einseitige Stilisierung der Avantgarde-Künstler zu Märtyrern unter dem Nationalsozialismus beeinflusste maßgeblich die Entstehung des Mythos der Moderne.«
International unbeachtet
Sogar noch in dieser wissenschaftlichen Darstellung wird es nur angedeutet: Ganz und gar nicht so beabsichtigt, adelte das NS-Regime mit seiner als Schandmal gemeinten Zuschreibung Künstler und deren Kunst, die ansonsten - unter anderen politischen Vorzeichen - international und teilweise auch national kaum öffentliche Beachtung gefunden hätten.
Ohne die ideelle Bedeutung der derzeit auf einen Wert von etwa vier bis fünf Millionen Euro geschätzten Sammlung Schneider zu schmälern: Bei insgesamt etwa 3000 Zeichnungen, Aquarellen, Gemälden relativiert sich natürlich der Einzelwert des einzelnen Werks. Ein Großteil - Experten schätzen etwa drei Viertel des Bestands - der Sammlung machen grafische Blätter aus, die dem niedrigpreisigen Segment zuzuordnen sind.
Bei einer Entscheidung muss den Stadträten also bewusst sein: Mit der Sammlung käme ein großer Bestand »entarteter Kunst« nach Aschaffenburg - nicht aber eine Masse von auf dem Kunstmarkt als hoch- bis höchstpreisig angesiedelter Einzelobjekte. Stefan Reis
bin der Ausgabe morgen, Mittwoch: Welche Erfahrungen machen Kommunen mit Privatsammlern?
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