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Burgfestspiele Alzenau: »Schinderhannes« in rheinhessischer Mundart unterhält glänzend - und ist zu verstehen Räuberstück trotzt dem Regen

Alzenau 2 Min.

Selbst in Ketten kann der legendäre Räuber Schinderhannes (links, Martin Bringmann) lachen: eine der spannenden Szenen aus der Inszenierung bei den Alzenauer Burgfestspielen.
Foto: D. Huhn

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Ei­nen Blick in das pral­le Le­ben des le­gen­dä­ren Räu­bers Schin­der­han­nes bot die Ins­ze­nie­rung der Thea­ter­pro­duk­ti­on Hoff­mann-Wa­cker am Sonn­ta­g­a­bend im Rah­men der Al­ze­nau­er Burg­fest­spie­le.
Der Räuber mit dem goldenen Herz, eine historische Figur, eroberte das Publikum im unteren Burghof zusammen mit 14 Mitstreitern im Sturm und trotzte sogar einem kräftigen Regenguss, der kurz nach Beginn die Vorstellung »bereicherte«. Während die Zuschauer sich in die verteilten Regencapes wurschtelten, hatten es die Schauspieler schwieriger. Sie spielten ohne Schutz vor dem Regen, der nicht nur die Kleidung und Haare tränkte, sondern auch die Bühne und die Aufgänge immer nasser und gefährlich rutschig machten.
Doch die Vorstellung wurde professionell durchgezogen und irgendwie erhöhte es ja den dramatischen Effekt, wenn die 15-köpfige Truppe am Publikum vorbei rannte, dabei leicht schlitterte, Parolen brüllte, zum Kämpfen oder Durchhalten aufrief.
85 Jahre nach der Uraufführung von Carl Zuckmayers Stück »Der Schinderhannes«, das als Vorlage diente, bringt die Bearbeitung von Franz Wacker von der Hanauer Theaterproduktion Hoffmann-Wacker das Räuberstück mit viel Herzblut auf die Bühne. Die rheinhessische Mundart aus dem Hunsrück ist im unterfränkischen Alzenau noch gut zu verstehen und nebenher lernen die Zuhörer einige wertvolle Sprich- und Schimpfwörter kennen. »Wenn de Himmel nunner fällt, sin alle Spatzen tot« oder »Wolle wolle mer net, aber müsse wern mer müsse« sind nur zwei Beispiele, die von der tiefen seelischen Abgeklärtheit der Rheinhessen Zeugnis ablegen.
Hunsrück unsicher gemacht
In der Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts hat Johannes Bückler mit seiner Räuberbande den Hunsrück unsicher gemacht und als eine Art deutscher Robin Hood das Diebesgut unter den Armen und Bedürftigen verteilt. Doch sein Privatkrieg gegen die französische Armee ist eine Nummer zu groß für den Teufelskerl. Die 5000 Gulden, die auf seinen Kopf ausgesetzt werden, brechen ihm im wahrsten Sinne des Wortes das Genick. Vor 15 000 Schaulustigen, so erzählen die Geschichtsbücher, ist er 1803 mit 19 seiner Bandenmitglieder hingerichtet worden.
Das ist ein Leben, das geradezu für Open-Air-Theater geschaffen ist. Und die spielfreudige Truppe mit vielen markanten Gesichtern reizt die Schönheiten und Möglichkeiten des unteren Burghofs reichlich aus. Dass das Gewittergrollen und die Regengüsse, die vom Band eingespielt werden, so recht zum Alzenauer Sommer passen und die entsprechenden Dialoge auch (»Des platscht vor Näss’«), ist da nur ein Mosaiksteinchen, das an diesem Abend passt.
Es wird mit Akkordeon und Tambourin live musiziert, aus Leibesseele gesungen, die Weinhumpen aneinander gestoßen, gegessen, gestritten, geflucht und geliebt. Das Publikum ist mittendrin in diesem Geschehen und verfolgt die spannende Geschichte gebannt mit. Keine Minute ist diese Inszenierung zu lang, keine Szene möchte man missen. Obwohl viele in der Truppe mehrere Rollen an diesem Abend spielen, so wird einem doch die Räuberbande so vertraut, dass man sie zu kennen scheint.
Ganz große Klasse sind Martin Bringmann in der Titelrolle und Thordis Howe als seine Geliebte Julchen. Als die letzte Stunde des Schinderhannes gekommen ist und die Henkersmahlzeit auf dem Tisch steht, heißt es Abschied nehmen zwischen dem innigen Paar.
Das gelingt der Inszenierung im Stil des Räuberlebens: derb, aber durchaus herzlich. Ein letztes Mal erklingt sein Lied: »Es ist der Schinderhannes - der Lumpen- und der Galgenstrick!« Und diesmal wartet der Galgen schon.
Doris Huhn
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