Link kopieren
Als Session- und Bühnenmusiker für Gitarre, Banjo, Mandoline oder Singende Säge begann der heute 28-Jährige aus Carlton/Oregon im US-Indiefolk, ging nach Europa und schloss sich zeitweise der ambitionierten dänischen Artpop-Band Efterklang an. Zugleich brachte Broderick Folkpop-Alben wie www.itstartshear.com heraus (2012) - neben Neoklassik-Instrumentalplatten über das Spezial-Label Erased Tapes. Zeitweilig lebte er in Berlin, wo er sich mit dem Pianisten Nils Frahm anfreundete.
Das bisherige Oeuvre deckt also ein breites Stilspektrum ab, und längst nicht immer bekam man die noble Tenorstimme des Sängers Broderick zu hören. Davon umso mehr auf «Colours Of The Night» (Bella Union/Pias), einem reinrassigen Singer/Songwriter-Album.
Das Titelstück dürfte eines seiner besten Lieder sein - ein in Soul und Gospel ausfransendes, fast fünfminütiges Meisterstück. Anderswo klingt es weihevoll A-capella («If I Sinned»), aber auch für Broderick-Verhältnisse fast schon aufgekratzt-rhythmisch («Get On With Your Life», «One Way») oder folkrockig-wuchtig (in der an Ryan Adams erinnernden Ballade «Our Best»); prachtvoll auch «More And More» mit einem jazzigen Bläser-Arrangement.
Aufgenommen hat der talentierte Künstler das neue Album nicht mit seinen vielen renommierten Freunden, sondern mit lokalen Musikern aus dem schweizerischen Luzern. Es bleibt also dabei: Broderick ist ein musikalischer Weltenbummler, der auch stilistisch kaum Grenzen kennt und aus dieser Offenheit feine Musik entstehen lässt. Mit «Colours Of The Night» bringt er dankenswerterweise mal wieder seine Singer/Songwriter-Seite zum Vorschein.
Fügen Sie Schlagworte hinzu, um unter »Meine Themen« Artikel zu den von Ihnen ausgewählten Themen und Orten zu erhalten.
Weitere Inhalte zu diesem Thema
Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.
Die Änderungen der Datenschutzeinstellungen werden erst mit einem Neuladen der Seite aktiv. Nicht gespeicherte Änderungen gehen dabei verloren.