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Doch wegen des Ruhms gleich abzuheben, das kommt für die Sängerin nicht infrage. Und das hat auch einen ganz einfachen Grund: Die Hamburgerin hat viel Zeit bei ihrer Großmutter verbracht und gelernt, «dass man alles, was man hat, zu schätzen weiß. Und ich bin auch kein Mensch, der auf großem Fuß, der verschwenderisch leben muss. Also du kannst mir auch einen Schlafsack geben und ich bin cool», sagte sie im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Bescheidenheit und Bodenständigkeit, Tugenden, die auch heutzutage gut ankommen. Allerdings ist vom musikalischen Einfluss der Großeltern nicht mehr viel übrig geblieben: «Daher meine große Liebe zu Heintje, dem singenden Jungen, denn meine Großeltern haben ja eher so Volksmusik gehört, das hab ich dann irgendwann dann abgelegt.»
Jetzt hat Leslie Clio ihr neues Album «Eureka» veröffentlicht, das mehr Uptempo bietet und wesentlich greifbarer und wärmer als ihr Debütalbum «Gladys» (2012) sei, meint die Sängerin.
Eureka/Heureka rief der Grieche Archimedes angeblich aus, nachdem er ein schwieriges physikalisches Problem löste. Ein Ausdruck der Freude, der Leslie Clios Lebensgefühl gut widerspiegelt. «Ich sag mir quasi jeden Morgen wenn ich aufwache und die Sonne sehe, oder selbst wenn sie nicht da ist, denke ich mir: «Eureka, ich bin am Leben, ich bin gesund, mir geht's gut, das Leben ist kurz, ich werde den besten Tag meines Lebens haben, ich zieh mich mal an». Das heißt Eureka und das ist auch das Gefühl, was auf «Eureka» definitiv mitschwingt. Quasi ein warmer Sommerregen. Ne, Regen ist es gar nicht mal, eine warme Sommerbrise.»
Positiv denken und das Leben aus vollen Zügen genießen, das ist ihr Motto. Genau das will sie auch mit ihrer ersten Single-Auskopplung «My Heart Ain't That Broken» vermitteln - eine beschwingte Pop-Nummer mit munteren Piano-Akzenten, die möglichen Liebeskummer einfach wegfegen.
Da wird die warme Sommerbrise auch schon mal schnell zum leichten Pop-Sturm, wenn einen die Bläser-Section im Titelsong «Eureka» ordentlich durchpustet. Dieses Album hat ordentlich Schwung, einen leichten Retro-Charme und erinnert mit seiner guten Laune gerne auch mal an Cyndi Laupers «Girls Just Want To Have Fun».
Eine Ballade? Gerne. Das langsam dahinziehende «Only A Fool Breaks His Own Heart» wird von einem Piano-Streicher-Teppich und der großartigen und ausdrucksstarken Stimme von Leslie Clio getragen. Ein bisschen kitschig darf es schon mal sein. Den Soul-Anteil hat Leslie Clio auf «Eureka» mehr in Richtung Pop zurückgeschraubt. Aber nicht ganz: Das Gitarren-getriebene «Falling To Pieces» hat ganz viel Seele.
Nachdem Leslie ihre Soul- und Pop-Seite auf ihren beiden Alben ausgelotet hat, wird man sehen, wohin die Reise wirklich geht. Das dritte Album dürfte spannend werden.
Website Leslie Clio
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