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Zuletzt hatten Lily & Madeleine aus den USA und die drei Britinnen The Staves mit neuen Platten für Furore gesorgt, demnächst dürfte einiger Wirbel um die norddeutschen Schwestern Josepha und Cosima alias JOCO und ihre ambitionierten Piano-Popsongs entstehen. Max & Laura Braun (so schreiben sie sich als Duo) sind schon etwas reifere Semester, sie machen seit ihrer Jugend in den 90er Jahren gemeinsam Musik.
Und zwar sehr niveauvoll, wie man auch nach dem Anhören ihres zweiten Werks «Highwire Haywire» (Interbang/Broken Silence) wieder staunend anerkennen muss. Schon das Debüt «Telltale» war vor drei Jahren an Zartheit und Lieblichkeit kaum zu überbieten. Der Nachfolger fährt nun ein etwas größeres Instrumentarium auf, mit Vibraphon (Max Braun), Pedal-Steel und Banjo (Jo Ambros), leichtem Schlagwerk (Daniel Kartmann) und sehnigem Kontrabass (Fabian Wendt) neben den Fingerpicking-Gitarren.
Die federleichten Folk-Jazz-Arrangements werden von den tollen Harmoniegesängen der aus Süddeutschland stammenden Geschwister gekrönt, wobei die heute als Fotografin in London lebende Laura den Ton angibt und Max im Hintergrund bleibt. Britische und amerikanische Vorbilder der 60er und 70er Jahre klingen in diesen Liedern an, ohne dass man die beiden Deutschen je als Epigonen missverstehen könnte.
Das Songwriting verlief trotz der räumlichen Distanz zwischen Laura und Max Braun sehr organisch: «Wir schicken uns eigentlich keine Files hin und her, sondern brauchen den direkten Kontakt zueinander, wenn wir schreiben. Normalerweise sammelt jeder für sich ein paar Ideen, und dann treffen wir uns und sitzen tagelang beieinander und singen und spielen die Songs, bis wir finden, dass sie fertig sind», erzählt der Bruder.
Mit soviel Entspanntheit wurde aus «Highwire Haywire» ein Folkpop-Kleinod, das sich auch im internationalen Vergleich hören lassen kann. Ein Album mit Überraschung und Höhepunkt am Schluss: In der siebenminütigen Ballade «Tired Years» darf eine an Neil Young geschulte, zerrende E-Gitarre für einen großartigen Rausschmeißer sorgen.
Konzerte: 28./29.3. Berlin (Herzgrün-Festival), 13.4. Stuttgart, 14.4. Regensburg, 15.4. Leipzig, 16.4. Berlin, 17.4. Bad Frankenhausen, 18.4. Cottbus
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