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«Way Out Weather» (Paradise Of Bachelors/Cargo) ist Gunns mit Abstand zugänglichste Platte, nachdem er seit dem Solo-Debüt von 2007 fast nur in Fachkreisen bekannt war. Dort galt der Mann aus Brooklyn als leicht verschrobener und wohl auch etwas rätselhafter Gitarren-Virtuose.
Die acht «... Weather»-Stücke sind nun alles andere als schnöder Mainstream, sie nehmen sich weiterhin viel Zeit und mäandern gelegentlich in endlosen Spiralen vor sich hin, beispielsweise im lässigen Wüstenrock-Opener und Titelsong. Jedoch glänzt Gunn neuerdings - wie schon auf dem Vorgänger «Time Off» (2013) - nun auch als versierter Songwriter und zunehmend selbstbewusster Sänger, der seinen sonoren Bariton sehr effektvoll in die meist ruhigen Songs zu integrieren weiß.
Die rockigen Uptempo-Stücke «Milly's Garden» und «Drifter» sowie der von einem afrikanischen Gitarren-Groove angetriebene Closer «Tommy's Congo» durchbrechen den trägen Flow dieser atmosphärischen, äußerst kunstvoll gespielten Lieder. Insbesondere der abschließende Song, der auch auf Robert Plants kürzlich erschienenes Meisterwerk «Lullaby ... And The Ceaseless Roar» gepasst hätte, weist in eine neue, sehr spannende Richtung.
Es wird sich also lohnen, die Entwicklung dieses tollen amerikanischen Musikers im Auge zu behalten. Und wer die Gelegenheit sucht, Steve Gunn live zu sehen: Am 27. Oktober spielt er im Berliner Club Heimathafen, am 31. Oktober in Zürich, jeweils im Vorprogramm der großartigen Neo-Folkrock-Band The War On Drugs. Das dürfte ein Fest für Gitarren-Fans werden.
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