Link kopieren
Und so erweist sich Wainwright auch auf seinem neuen Album «Haven't Got The Blues (Yet)» als ironischer, genauer Beobachter sozialer Phänomene und Empfindlichkeiten. Der Stadtneurotiker hat einiges zu erzählen. Wir haben es geahnt, Amerika hat den «Depression Blues».
Wainwrights mittlerweile 26. Album startet wie eine Rockabilly-Scheibe mit einem bläserseligen «Brand New Dance», dann folgen Klezmer-Klänge und die tragikomische Suada über Parkplatzprobleme in der Großstadt: «A Car in the City is just a pain in the ass»; ein Lamento, das sich gleich zu einer großen Weltklage ausweitet. Sehr komisch. Das Vierbeiner-Thema wird dann in der lustigen Banjo-Ballade «Man & Dog» wieder aufgenommen, mit Hundegebell und Geklampfe.
Sehr berührend ist Wainwright die Elegie «In A Hurry» geraten, wunderbare Melancholie inmitten des trostlosen Gewusel der Erfolgsmenschen. Den Blick auf die Abgründe hat sich dieser Folksänger nicht verstellen lassen, und sein neues, wohltuend grantelndes Album kommt auch musikalisch taufrisch und abwechslungsreich daher. Als Produzent fungierte Wainwrights alter Kumpel David Mansfield, der diesem hellwachen Alterswerk den richtigen Schliff verpasste. Die drei Singer/Songwriter-Kinder Martha, Lucy und Rufus können stolz auf ihren Papa Loudon sein.
Homepage
Fügen Sie Schlagworte hinzu, um unter »Meine Themen« Artikel zu den von Ihnen ausgewählten Themen und Orten zu erhalten.
Weitere Inhalte zu diesem Thema
Weitere Inhalte zu diesem Thema
Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.
Die Änderungen der Datenschutzeinstellungen werden erst mit einem Neuladen der Seite aktiv. Nicht gespeicherte Änderungen gehen dabei verloren.