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Und das passt, denn Flip Grater hat bereits einige Kochbücher mit auf Reisen gesammelten Rezepten veröffentlicht - ein neues ist angeblich in Vorbereitung. Da ist die 32-Jährige im mit Michelin-Sternen übersäten Frankreich ja genau richtig. Momentan lebt sie im 11. Arrondissement, da, «wo die ganzen Weinbars und vegetarischen Restaurants sind», wie sie begeistert «Under The Radar» erzählte.
Hoffentlich läuft es diesmal besser mit der Liebe als in Schweden, das sie angeblich im Alter von 21 Jahren mit gebrochenem Herzen wieder verließ. Das Liebesleid soll allerdings auch der Startschuss für Grater gewesen sein, ihre Songs, die sie bisher im Stillen schrieb, auch mal einem größeren Publikum vorzustellen.
Natürlich waren sie ziemlich melancholisch und die Melancholie sollte auch weiterhin ihr Begleiter werden, egal wie es gerade um die Liebe stehen mag. Und außer ihrer Akustikgitarre braucht sie dazu nicht viel: «Ich mag einfache, karge Lieder. Und deshalb schreibe ich einfache, karge Lieder», sagte Flip Grater mal im Interview mit «The Lumière Reader». So einfach ist das manchmal.
«Pigalle» hat Flip Grater ihr neues Album genannt, das in den Pariser Pigalle Studios aufgenommen wurde. Das war mal ein verruchtes Viertel mit leichten Mädchen und schweren Jungs, mit Absinth-Trinkern auf den Stufen des Moulin Rouge. Das war einmal, heute ist da alles sauber und aufgeräumt wie in der «fabelhaften Welt der Amélie».
Ihrer melancholischen Grundstimmung ist Flip Grater auch auf ihrem vierten Album treu geblieben, ihren kargen Akustikgitarren-Sound im Midtempo-Bereich aber hat sie mit Trompete, E-Gitarren, Piano und Mandoline aufgepeppt, ohne sich aber in einer neuen Üppigkeit zu verlieren. Und ein französisches Chanson-Album ist es auch nicht geworden.
Manchmal ist Pigalle» geradezu düster geraten, wie bei ihrem Teufelsritt «Diggin For The Devil», der ganz nah an Nick Cave dran ist. Aber auch von Veränderung und Aufbruch ist die Rede, auch wenn ein Song wie «The Quit» nicht wirklich mit bunten Farben gemalt ist. Und wer auf klagende Trompeten steht, ist bei «The Smell Of Strangers» genau richtig. Und die Liebe: «To The Devil» verheißt da nichts Gutes.
Eine gewisse Sehnsucht scheint Flip Grater immer im Herzen zu tragen, auch wenn die Neuseeländerin in Paris vorerst heimisch geworden ist, ohne sich dabei aber von ihrer neuseeländischen Heimat ganz verabschiedet zu haben. Das alles scheint ihr jedoch gut zu bekommen, denn «Pigalle» ist ihr mit Abstand reifstes und abwechslungsreichstes Album - eine herrliche Elegie in Moll zwischen Folk und Alternative-Country.
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