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Dieser Hintergrund klingt noch recht ungewöhnlich - auch dass der Mann seinen bürgerlichen Namen (Christopher Taylor) am liebsten verbergen würde und vorzugsweise mit düsterer Miene im Kopfsocken- und Kapuzen-Look durch die Gegend läuft, soll wohl für eine geheimnisvolle Aura sorgen.
Sohns Debüt «Tremors» (4AD/Beggars/Indigo) klingt indes weit weniger sonderbar, sondern nach moderner Soul-Musik auf elektronischer Basis, mit den üblichen Plucker-Beats, Verzerrungen und Vokal-Effekten.
Alles sehr hübsch, und vor allem vielseitig einsetzbar - im Club ebenso wie auf Hipster-Partys oder zum nächtlichen Chillout. Fast alle Tracks sind im niedrigen bis mittleren Tempo gehalten und verströmen eine sehr britische Melancholie. «Ich höre zumeist sogenannte traurige Musik», bekannte Sohn in einem Interview. «Fröhliche und aufmunternde Songs bewegen mich einfach nicht.»
Wie so viele Künstler dieser Szene war der Brite zunächst ein Blog-Phänomen. Kollegen wie Rye oder Lana Del Rey klopften bei dem Newcomer wegen Remix-Aufträgen an. Es folgten einige Festivalauftritte und nun ein erstes Album, das Sohns oft hymnischen Sound zur großen Nummer machen könnte.
Denn im Vergleich mit James Blakes intelligenten, aber eben auch arg kopfgesteuerten Elektro-Soul-Gespinsten ist auf «Tremors» alles eine Nummer simpler und zugänglicher, etwa das charmante «Ransom Notes» oder die Piano-Ballade «Paralysed». Und singen kann er sowieso, dieser Sohn - spätestens seine durchdringende Falsettstimme hebt diese Platte über den Durchschnitt.
Konzerte: 8.4. Köln, 11.4. Hamburg, 12.4. Osnabrück, 13.4. Berlin, 20.4. Frankfurt/Main, 23.4. Wien
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