Link kopieren
«Strangers» (Team Love/Indigo), das mit einem hauchzarten Rückenakt-Covermotiv verzierte neue Werk des 37-jährigen Amerikaners, spiegelt in zehn Songs wiedergewonnene Lebensfreude, ja Euphorie. Zwar sind in einigen melancholischen Balladen immer noch Trauer und Unsicherheit zu spüren. Doch im Vergleich zum Erstlingsalbum «Simone Felice» (2012) und zum düsteren Roman «Black Jesus» überwiegen jetzt optimistischere Töne.
Der Countryrock-Opener «Molly-O!» klingt fast schon übertrieben aufgekratzt, danach aber werden die Lieder immer intimer, wärmer, berührender. Man fühlt sich an Bob Dylan erinnert, an Bruce Springsteen oder an Jackson Browne - mithin Säulenheilige des US-Folkrocks; aus jüngerer Zeit an Ryan Adams oder The Avett Brothers. «If You Go To L.A.» ist purer Westcoast-Softpop, auf «Running Through My Head» wird es gospelig, «The Best That Money Can Buy» brilliert mit tollem Trompeten-Solo, «The Gallows» mit einem wunderbaren Streicher-Arrangement.
Der heute zurückgezogen in den Catskill Mountains (US-Bundesstaat New York) lebende Simone Felice war Mitte der Nuller-Jahre als Songwriter und Schlagzeuger der strubbeligen Folkrock-Truppe The Felice Brothers ins Rampenlicht getreten. Danach veröffentlichte er zwei gefeierte Platten mit der Band The Duke & The King.
Bei einer komplizierten Herzoperation entkam er vor vier Jahren nur knapp dem Tod und beschloss unter diesem Eindruck, seine literarischen und musikalischen Pläne voll durchzuziehen. Die Solokarriere als Singer/Songwriter bekommt mit dem schönen Album «Strangers» nun also neuen Schwung. Was der Schriftsteller Simone Felice noch in petto hat, wird sich hoffentlich bald zeigen.
Fügen Sie Schlagworte hinzu, um unter »Meine Themen« Artikel zu den von Ihnen ausgewählten Themen und Orten zu erhalten.
Weitere Inhalte zu diesem Thema
Weitere Inhalte zu diesem Thema
Weitere Inhalte zu diesem Thema
Weitere Inhalte zu diesem Thema
Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.
Die Änderungen der Datenschutzeinstellungen werden erst mit einem Neuladen der Seite aktiv. Nicht gespeicherte Änderungen gehen dabei verloren.