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Fotografin Hilla Becher wird 80

Düsseldorf (dpa) 2 Min.

Hilla Becher
Hilla Becher wird 80.
Foto: Henning Kaiser

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Bis heute werden Bernd und Hilla Becher in einem Atemzug genannt. Hunderte Hochöfen, Wasser-, Förder- und Kühltürme, Silos und Fabrikhallen in Europa und den USA fotografierte das Paar gemeinsam über Jahrzehnte.

Wie Naturwissenschaftler im 19. Jahrhundert sammelten sie die Aufnahmen und erstellten Typologien der architektonischen Industrie-Dinosaurier. Menschenleer, emotionslos, sachlich und kühl sind die Schwarz-Weiß-Serien, mit denen das Ehepaar weltberühmt wurde.

Seit Bernd Becher 2007 starb, führt die in Düsseldorf lebende Hilla Becher das Werk fort, als wären sie noch das «Miniteam» wie früher. Kurz vor ihrem 80. Geburtstag wurde die am 2. September 1934 in Potsdam geborene Grande Dame der Fotografie mit dem hoch dotierten Großen Rheinischen Kulturpreis ausgezeichnet. Viele Preise, vom Goldenen Löwen der Biennale in Venedig bis zum Goslarer Kaiserring, hatten die Bechers in den vergangenen Jahrzehnten gemeinsam entgegengenommen.

Bei der Verleihung des Rheinischen Kulturpreises sitzt sie allein auf dem Podium. «Es ist klar, ich habe den Preis auch deshalb bekommen, weil ich übrig geblieben bin», sagt Hilla Becher mit einem unvergleichlich trockenen Humor. «Ich möchte Bernd sehr herzlich grüßen, wo immer er ist, oben oder unten.»

Bernd Becher stand immer etwas im Vordergrund, denn er hatte ab Mitte der 70er Jahre die erste Professur für künstlerische Fotografie an der Düsseldorfer Kunstakademie inne. 20 Jahre bildete er Fotokünstler aus, von denen einige wie Andreas Gursky, Thomas Ruff, Thomas Struth und Candida Höfer heute weltbekannt sind. Die «Becher»-Klasse ist legendär und die «Düsseldorfer Fotoschule» heute ein Qualitätslabel auf dem Kunstmarkt. Aber sie wäre ohne den Beitrag und die enge Kooperation von Hilla Becher nicht denkbar.

Schon mit 13 Jahren machte Hilla Becher ihre ersten fotografischen Versuche und wurde Anfang der 50er Jahre im renommierten Potsdamer Atelier Walter Eichgrün ausgebildet. 1957 fand sie eine Anstellung in einer Werbeagentur in Düsseldorf und lernte den Kunstakademie-Studenten Bernd Becher kennen. Schon 1959 begann das Paar die fotografische Zusammenarbeit.

Die Dame mit dem schlohweißen Pagenschnitt erzählt, wie sie mit ihrem Mann die schwere Fotoausrüstung durch die Gänge abrissbedrohter Fabriken schleppte, wie gefährlich es in den Anlagen war, in denen noch giftige, schläfrig machende Gase waberten. Pathos und große Worte sind nicht Hilla Bechers Sache. «Die Zusammenarbeit mit Bernd war insofern ergiebig, weil wir uns ganz gut ergänzt haben», sagt sie lakonisch. Fast immer seien sie einer Meinung gewesen.

Doch es gibt wohl einen großen Charakterunterschied: Bernd Becher neigte am Ende seines Lebens zu Selbstzweifeln, während Hilla nach Worten ihres gemeinsamen Freundes, des Kunsthistorikers Armin Zweite, eine produktive Lebenszugewandtheit auszeichnete.

Beide zusammen entwickelten seit den späten 50er Jahren ein einzigartiges fotografisches Werk, das trotz der konservativen Haltung und ihres monolithischen Charakters heute zur modernen Kunst zählt. Zweite spricht von einem «epochalen Oeuvre, fern von jeglicher künstlerischen Egomanie und Hochmut».

Die besondere geschichtliche Leistung der Bechers werde auch sichtbar, weil sie «von jüngeren Generationen radikalisiert und in farbige Bahnen gelenkt wurde». Damit spielt Zweite auf die Fotokunst von Gursky, Struth oder Ruff an. Wie bei den Bechers sind auch bei ihnen Distanz und Kühle prägende Stilmittel.

Die wenigsten Menschen schenken Industrieanlagen in der Landschaft, erbaut von namenlosen Architekten, Beachtung. Für die Bechers aber war das fast enzyklopädische Ordnen von Formen und Strukturen der Bauten einer untergehenden Industrielandschaft ein Lebensthema. Ihr Werk reflektiere die großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche, sagt Zweite. So gilt die Kunst der Bechers heute auch als fotografisches Gedächtnis einer industriellen Vergangenheit.

Hilla Becher bleibt bei all den Ehrungen auf dem Boden. «So, und jetzt höre ich auf», sagt sie am Ende ihrer Dankesrede. «Soll ich wieder gehen?»

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