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Lilienthal-Brüder: Flugpioniere und Bauklötze-Erfinder

Anklam (dpa) 2 Min.

Anker-Bausteine
Aufgebaut zu einem Tor: Anker-Spielzeug-Bauklötze im Otto-Lilienthal-Museum in Anklam.
Foto: Stefan Sauer

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Es sollte der erste große Coup der umtriebigen Lilienthal-Brüder werden. Doch wirtschaftlich wurde es ein Flop. Gustav und Otto Lilienthal, heute als Flugpioniere bekannt, erfanden einst Bausteine - schon im Jahr 1879 und damit weit vor Ottos ersten erfolgreichen Flugversuchen.

Unter dem Namen Anker-Bausteine wurden sie wenige Jahre später weltbekannt. Am heimischen Herd hatten die Brüder monatelang mit einer Mischung aus Firnis-Öl, Kreide und Sand für ihre Bauklötzchen-Produktion experimentiert.

Verdient haben sie an Würfel, Quader und Prisma so gut wie nichts. Denn das Kreativ-Duo erwies sich nicht als besonders geschäftstüchtig. Der Verkauf in Eigenregie kam nicht in Gang. 1880 verkauften die Brüder das Verfahren an den cleveren Geschäftsmann Friedrich Adolf Richter aus dem thüringischen Rudolstadt, der sofort darauf ein Patent anmeldete.

Pech für die Lilienthal-Brüder, denn schon bald mussten die beiden Erfinder erkennen, dass sie mit dem Verkauf des Verfahrens die greifbare Chance auf sichere Einnahmen und Anerkennung vergeben hatten. Richters Anker-Bausteine wurden von 1882 an der Hit in den Kinderzimmern des bürgerlichen Mittelstandes.

Ein Briefwechsel, den das Lilienthal-Museum in Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) als Dauerleihgabe erworben und jetzt digitalisiert hat, wirft ein Schlaglicht auf den erbitterten Patentstreit, den sich die Lilienthal-Brüder bis 1887 mit Richter lieferten.

Etwa 130 Jahre waren die 195 sogenannten «Brautbriefe» im Besitz der Familie Lilienthal. Der Enkel von Gustav, Martin Springer aus Fürstenfeldbruck (Bayern), übergab die zwischen 1886 und 1890 verfassten Dokumente seines Großvaters Gustav und dessen späterer Frau Anna nun dem Museum. «Die Briefe sind Urquellen von zwei Menschen, die sich sehr vertraut sind», sagt der Museumschef und Lilienthal-Forscher Bernd Lukasch. «Sie können deshalb als unverfälscht und authentisch angesehen werden.» Und sie zeigten, wie Gustav mit aller Macht versuchte, sich als Geschäftsmann aus dem Schatten seines älteren Bruders Otto zu lösen.

Was den Wert für die Forschung erhöht: Die Briefe dokumentieren hautnah eine der spannendsten Lebensphasen der Lilienthal-Brüder. Versuche, die Bausteine in Deutschland in einer anderen als der an Richter verkauften Zusammensetzung zu veräußern, waren zuvor gescheitert. Richter verklagt Gustav, der eine Konventionalstrafe über 10 000 Mark zahlen soll. Ein Teil der Maschinen wird gepfändet. Gustav geht gegen das Urteil vor, doch finanziell ist er ruiniert.

In Paris beginnt er einen Neuanfang, die Nachfrage nach den Bauklötzen, auf die sich die Lilienthal-Brüder Auslandspatente gesichert hatten, ist groß - bis ein Brand die Fabrik am 21. September 1886 vernichtet. Er schreibt an Anna: «Die Fabrik ist nur noch ein rauchender Trümmerhaufen...» Im November 1887 siegt der Anker-Baukasten-Produzent Richter in zweiter Instanz. Gustav soll neben den 10 000 Mark Konventionalstrafe nun auch 10 000 Mark Gerichtskosten zahlen.

Die Anker-Bausteine werden unter Richter eine Erfolgsstory. Albert Einstein, Erich Kästner oder der Bauhaus-Architekt Walter Gropius spielen in ihrer Kindheit damit. Die Klötzchen-Produktion übersteht zwei Weltkriege. 1963 wird der zuvor verstaatliche VEB Anker-Steinbaukasten in Rudolstadt aufgelöst. Doch die Fangemeinde bleibt treu. Alte Kästen werden inzwischen für horrende Summen gehandelt, sagt Lukasch. 1995 belebte die Anker-Steinbaukasten GmbH in Rudolstadt das Geschäft neu.

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