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Die Himmelsleiter - Sehnsucht nach morgen

Berlin (dpa) 3 Min.

Die Himmelsleiter
Anna (Christiane Paul) hat am schwarzen Brett eine Vermisstenmeldung angebrach.
Foto: ARD/Degeto/Stephanie Kulbach

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Historische Mehrteiler im deutschen Fernsehen haben sich immer wieder an den Jahren der Nazi-Diktatur abgearbeitet.

Jetzt entdecken die Drehbuchautoren zunehmend die Stunde Null und die Aufbaujahre. Kürzlich lief mit der ZDF-Produktion «Tannbach» eine spannende Schilderung der Ereignisse im Nachkriegsdeutschland. Jetzt zeigt die ARD «Die Himmelsleiter - Sehnsucht nach morgen». Der Zweiteiler ist an diesem Freitag und Samstag (20.15 Uhr) zu sehen.

Es ist das Jahr 1947. Der härteste Winter des 20. Jahrhunderts ist fast vorbei. Die Stadt Köln ist wie viele andere Städte völlig zerbombt. Die Menschen (überwiegend Frauen und Kinder) halten sich mit «Hamstern», endlosem Schlangestehen und Tauschgeschäften über Wasser - so auch die Schneiderin Anna Roth (Christiane Paul). Ihr jüdischer Mann Adam (Ernst Stötzner) gilt seit sechs Jahren als vermisst.

Tochter Sophie (Sarah Horváth) hat einen unehelichen Sohn, Paul (Luis Vorbach), und einen italienischen Ehemann, Francesco (Adam Vacula). Während Evchen (Muriel Wimmer), Annas Jüngste, sich als Liedermacherin für den Karneval versucht, schwänzt Annas ganzer Stolz, ihr Sohn Michel (Jonathan Berlin), die Schule. Über die «Himmelsleiter» - so werden die verminten Waldwege nach Belgien genannt - schmuggelt er Kupfer und Blei.

Das Viertel, in dem die Ruine der Familie Roth steht und in deren Kellergeschoss sie wohnen, soll nun dem Bau einer Garnisonsstadt durch die belgischen Besatzer weichen. Die meisten Trümmergrundstücke hat Armin Zettler (Axel Prahl) hierfür bereits aufgekauft.

Mit dem heimtückischen früheren Nazi-Ortsgruppenleiter, der ihr immer wieder nachstellt, will die einst von ihm als «Judenliebchen» geschmähte Anna keine Geschäfte machen. Doch zum Glück steht ihr der großherzige Bauer Josef Halfen (Henning Baum) zur Seite, den sie beim Hamstern kennenlernt. Während sie ihm Klavierstunden gibt, erobert er ihr Herz - bis plötzlich Adam Roth auftaucht. Er hat das KZ Mauthausen und die anschließende Gefangenschaft überlebt, kommt mit der neuen Situation und vor allem mit seiner selbstbewussten Frau nicht mehr zurecht und erfriert draußen, in einer eiskalten Nacht.

«Die Frauen mussten ja so stark und in der Lage sein, ihr Leben und das ihrer Familie zu organisieren. Ansonsten wären sie einfach umgekommen, also verhungert oder erfroren. Und ihre Kinder dann auch», erzählt Christiane Paul (40) im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Hamburg. «Adam Roth war ja schon ein 'Hallodri' und nicht immer wirklich fein zu seiner Anna. Aber sie hat ihn eben geliebt. Er hat nie wirklich erkannt, was sie im Grunde für ihn war. Und nun möchte er ihr einfach nicht mehr im Wege stehen. Das ist eine noble, fast übermenschliche Haltung.»

Christiane Paul fügt noch hinzu: «Es ging klar darum, die Geschichte klassisch zu erzählen. Ich denke nicht, dass man die Täter zu Opfern machen sollte, dafür sind die Verbrechen, die verübt worden sind, einfach zu schwer, zu groß. Die Figur Zettler ist ein richtiges Schwein, der am Ende sogar seine Familie verrät. Ich glaube, der Zettler hat Anna auf seine Art geliebt, aber für sie wäre es nie infrage gekommen, sich ihm wirklich zu nähern.»

Drehbuchautor Peter Zingler (70) erzählt hier die Geschichte seiner Familie, der kleine Paul ist sein Alter Ego und Anna seine Großmutter. Er beschreibt das damalige Niemandsland sehr anschaulich: Es gab keine Staatsform, keine Regierung, kein Rechtsgefüge. Alles war möglich: schmuggeln, stehlen, handeln auf dem Schwarzmarkt. Laut dem damaligen Kölner Erzbischof Joseph Frings war das alles erlaubt, und so galt das «Fringsen» als pure Überlebensstrategie. Was man auch über den Karneval sagen kann, den die Kölner damals ganz vorsichtig wiederentdeckten. Keine Frage: Diese Zeit mit Depression, (Gewissens-)Not und Elend war ein absoluter Ausnahmezustand.

Die Kamera (Nicolay Gutscher) findet dafür erschreckend realistische Bilder, mit all dem Schutt und den schwarzen Rußwolken. Regisseur Carlo Rola hat überwiegend in Prager Kulissen gedreht und sich mit einer eindrucksvollen Ausstattung um viel Authentizität bemüht - setzt aber doch sehr auf die Tränendrüse, vor allem im zweiten Teil. Die Schauspieler geben ihr Bestes, allen voran Christiane Paul und Axel Prahl, deren Kölner Dialekt manchmal nicht ganz verständlich ist.

«Die Himmelsleiter» ist insgesamt durchaus ambitioniert und sehenswert - wie auch der Film «Anonyma» (nach dem Buch «Eine Frau in Berlin» von Marta Hilles) mit Nina Hoss, die demnächst auch in dem Film «Phoenix» zu sehen sein wird, in dem sie eine Auschwitz-Überlebende spielt. Man müsste weitere wahre Geschichten aus dieser Zeit nacherzählen.

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