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Aus den Herausforderungen wurde ein Triumph: Die Kritiker waren angetan, die Kinosäle füllten sich und der Film, der gut 20 Millionen Dollar (rund 15 Millionen Euro) kostete und mehr als 80 Millionen einspielte, wurde drei Mal für den Oscar nominiert.
«Dame, König, As, Spion», an diesem Dienstag (20.15 Uhr) als Free-TV-Erstausstrahlung auf ProSiebenMaxx zu sehen, ist keine Spionage-Geschichte mit Stunts, Feuer und Explosionen. Eher Schachspiel statt Action. Nicht ein James Bond steht im Mittelpunkt, sondern die Männer im Hintergrund, die die Bonds in Bewegung setzen.
George Smiley ist ein alternder, desillusionierter Geheimagent, auf den eine unangenehme Aufgabe zukommt: Er soll einen Agenten der Sowjets finden, einen «Maulwurf», der sich über Jahrzehnte bis in die Chefetage des britischen Geheimdienstes vorgegraben hat.
Also geht Smiley auf eine Reise durch die Vergangenheit, zieht den Kreis immer enger - und hat zugleich Angst vor der Wahrheit, die er am Ende findet. Denn es sind Freunde und Kollegen, die er da verdächtigen muss, langjährige Weggefährten, von denen einer ein Verräter ist.
«Geheimagenten leben in einer seltsamen Welt», sagte Regisseur Alfredson, der mit «Dame, König, As, Spion» seinen bisher größten Film drehen durfte, bei der Kinopremiere. «Jeder kann dein Feind sein - und zugleich darf man seine Gefühle nie offenbaren.»
Ein Buch in zwei Stunden Film zu pressen, ist immer eine Herausforderung. «Wir haben die Handlung als Basis genommen und uns auf den emotionalen Teil konzentriert», sagte Alfredson weiter. Dafür war genug Stoff in der Geschichte: Denn wie alle Bücher von le Carré ist «Dame, König, As, Spion» auch eine Geschichte über Liebe und Verrat - Smiley wird permanent von seiner Frau betrogen.
Fans des Buchs dürfte im Kino das eine oder andere «Moment mal!» entfahren: Schauplätze wurden verschoben, Handlungsstränge umgeleitet oder gekürzt. Das war auch von le Carré so abgesegnet. «Versucht nicht, das Buch zu kopieren - das gibt es schon. Macht etwas Neues daraus!», habe der Schriftsteller ihm auf den Weg gegeben, erinnerte sich der Regisseur. Und Alfredson hat es geschafft, die Atmosphäre des Buchs in seinen Film zu übertragen, die Isolation, Smileys Traurigkeit, die immer stärker pulsierende innere Spannung, je näher er zum Ziel seiner Jagd kommt.
Oldman ist der Anker dieses Films. Der Schauspieler sehe zwar überhaupt nicht so aus, wie er sich Smiley beim Schreiben vorgestellt habe, räumt le Carré ein. Aber Oldman habe Smiley neu erfunden: «Charmant und verstörend zugleich. Er ist ein Smiley, der geduldig darauf wartet zu explodieren.» Die Zusammenarbeit gefiel dem 80-jährigen le Carré so gut, dass er die wenige Sekunden lange Statistenrolle als «Agent 009» bei einer Geheimdienst-Weihnachtsfeier übernahm (die es im Buch so auch nicht gab).
«Tomas Alfredsons atmosphärisches Agentendrama ist die mustergültige Verfilmung eines Romanklassikers mit formidabel aufspielenden Stars im halben Dutzend», schrieb das Portal «Filmstarts.de». «Es gehört zu den großen Leistungen dieser Verfilmung, dass sie die Spuren und Verwundungen bloßlegt, die Abschottung und Geheimhaltungszwang in den Charakteren hinterlassen haben», kommentierte «Spiegel Online». «Hinter den Masken scheint alles Leben entwichen.»
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