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Schauerliches auf Sylt: «Mitternachtsweg»

Berlin (dpa) 2 Min.

Benjamin Lebert
Der deutsche Schriftsteller Benjamin Lebert hat einen romanitschen Schauserroman geschrieben.
Foto: Arno Burgi

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Benjamin Lebert ist fasziniert vom Zeitalter der Romantik. «Ich glaube, dass mein Herzschlag dort zu hören ist», hat der 32-jährige Bestseller-Autor («Crazy») einmal in einem Interview gesagt.

Vielleicht ist es deshalb nicht so überraschend, dass er nun mit einem romantischen Schauerroman eine literarische Annäherung an diese Epoche sucht. Zumindest spielt «Mitternachtsweg» mit Elementen der Gothic Novel.

Eine windumtoste Nordsee-Insel, ein verlassener «Friedhof der Heimatlosen», eine vom Wattenmeer verschluckte junge Frau, ein geheimnisvoller Handschuh, das sind die Ingredienzien dieses Romans, der sich deutlich von Leberts Vorgängerbüchern mit ihren jugendlichen Sinnsuchern, Psychiatrieinsassen und Ausbrechern unterscheidet. Anders als in diesen radikal in der Gegenwart verankerten Büchern entspinnt sich hier eine komplexe Geschichte, in der das Gestern und Heute eng miteinander verwoben sind.

Das Buch fächert sich in mehrere Handlungsstränge auf, die sich nach und nach zu einer Geschichte verbinden. Zunächst begegnen wir dem Lübecker Lokalredakteur Maydell, der sich bereits im Ruhestand befindet, seine Redaktion aber regelmäßig noch mit Notizen aus der Provinz beliefert. Maydell ist zum Teil ein Alter Ego des Autors. Zumindest liebt er auch die Romantiker: «Wenn er eine kurze Zeitreise hätte antreten können, dann wäre seine Wahl auf diese Epoche gefallen, wo die Menschen einen schmerzlich sehnsuchtsvollen Blick in die Weite warfen, die das Leben war, und hofften sich selbst darin zu erkennen.»

Vielleicht ist er deshalb besonders empfänglich für die Berichte, die ihm der junge Hamburger Historiker und Heavy-Metal-Fan Johannes Kielland zur Veröffentlichung schickt. Es sind verwunschene, geheimnisvolle Geschichten mit «Gänsehautfaktor», die die Leser faszinieren. Eines Tages kündigt Kielland dem Redakteur mit unheilschwangeren Worten seine letzte Geschichte an. Er schickt ein umfangreiches Manuskript, das den größten Teil des Buches einnimmt. Kielland erzählt darin von seinen Recherchen über einen mysteriösen Todesfall.

In Westerland wurde vor kurzem die Leiche eines unbekannten Mannes angespült. An der linken Hand trug er einen schwarzen Handschuh. Die Leiche wurde schließlich auf dem «Friedhof der Heimatlosen» beigesetzt. Eines Tages meldet sich eine junge Frau namens Helma Brandt bei dem jungen Historiker und stellt sich als Geliebte des Toten vor. Um mehr zu erfahren, begibt sich Kielland nach Westerland und stößt dort bald auf eine alte, rätselhafte Geschichte.

1939 verschwand ein Liebespaar spurlos auf dem «Mitternachtsweg» im Wattenmeer. Der Mann war ein junger Musiker und Flüchtling aus Hamburg, die Frau eine schöne Gastwirtstochter. Sie hieß Helma Brandt. Mehr und mehr gerät Kielland nun in den Sog einer Vergangenheit, die sich auf verhängnisvolle Weise mit der Gegenwart zu verknüpfen scheint und in der es nicht nur um eine große Liebe, sondern auch um große Schuld geht. In welcher Weise alles zusammenhängt, erfährt der Leser erst ganz am Schluss der verschachtelten Geschichte.

Die raue Insel Sylt ist eine stimmungsvolle Kulisse für diesen «schauerlichen» Roman, der durch starke Naturschilderungen beeindruckt, dessen Personal aber meist blass und schemenhaft bleibt. Düstere Katen und Schankwirtschaften ersetzen die romantischen Spukschlösser, Wiedergänger und ein schwarzer Handschuh erscheinen wie Karikaturen auf den Schauerroman. «Mitternachtsweg» ist ein bisschen Gothic Novel und viel Seemannsgarn. Wenn man das Buch so liest, wird man nicht enttäuscht sein.

- Benjamin Lebert: Mitternachtsweg, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg, 240 Seiten, 18,00 Euro, ISBN 978-3-455-40437-1.

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