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«Das Schreiben fing während der Armeezeit an», erzählt Seiler der Nachrichtenagentur dpa. «Im Grunde fing da das Lesen an und das Schreiben war dann gleich mit dabei.»
1990 schloss Seiler ein Germanistik-Studium ab. Zuvor jobbte er auf Hiddensee als Tellerwäscher. Nun ist die Insel eine der Protagonisten seines Romandebüts «Kruso». Die Geschichte spielt dort in der Szene der Saisonkräfte. Der Titel ähnelt dem Namen des berühmten Schiffbrüchigen Robinson Crusoe. Wie er stranden in «Kruso» Freiheitssuchende zu DDR-Zeiten auf der Insel. Mit einem Mix aus Ernst und Komik und einer von Kritikern gelobten Sprachgewalt erzählt Seiler von dem jungen Ed, der auf die Insel flüchtet. «Ich finde, Hiddensee ist die schönste Insel der Welt, bis heute», sagt Seiler.
Seine Tellerwäscherzeiten sind lange vorbei. Heute kann der Autor verfolgen, wie sein Werke bejubelt werden. Der 51-Jährige erhielt renommierte Preise wie den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Uwe-Johnson-Preis und den Marie Luise Kaschnitz-Literaturpreis der Evangelischen Akademie Tutzing. Seilers Gedichte, Essays und Erzählungen seien bestechende poetische Erkundungen ostdeutscher Industrielandschaften, hieß es in der Begründung der Jury.
Seiler lebt in der Nähe von Berlin und in Stockholm. Dort setzte sich der Lyriker im Sommer 2010 an sein Romandebüt. Lyrik und Prosa seien gleichermaßen wertvoll für ihn. «Man hat diese verschiedenen Leben, das Gedichtleben und das Romanleben. Und das ist sehr schön, denn man kann zwischen diesen Leben in Abständen hin und her gehen.»
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