Abonnements Abos
Mein Konto verwalten Meine Themen Meine Merkliste Mein Ort
Schriftgröße & Helligkeit
Abmelden
 
Aktuelle Themen: Cannabis-LegalisierungPodcast "Tatort Mainviereck"
E-Paper Apps Merkliste Meine Themen Kundenkarte Aktuelle Themen
Cannabis-Legalisierung Podcast "Tatort Mainviereck"
Navigation Startseite Region Überblick Stadt & Kreis Aschaffenburg Kreis Miltenberg Kreis Main-Spessart Kreis Main-Tauber Rhein-Main/Hessen Franken/Bayern Deutschland Welt Ressorts Überblick Blaulicht Blogs und Liveticker Politik Wirtschaft Vermischtes Kultur Wissenschaft Multimedia Mediathek Überblick Fotoserien Main-Echo.TV Podcasts Sport Überblick Main-Kick Handball Ausdauersport Ringen eSport Weitere Sportarten Freizeit Übersicht Veranstaltungen Vereinstermine Erlebnisse Kino Gastronomie Kultur Webcams Shopping Unterkünfte Museen Leserreisen Magazine Unser Echo Mami, Papi & ich Spessart Main-Azubiberater Märkte Anzeige aufgeben Übersicht Stellenmarkt Immobilienmarkt Traueranzeigen Leserreisen KleinanzeigenSonderthemenAschaffenburger AnzeigerRat und Hilfe Aktionen und Angebote Ticketshop GewinnspieleSchlauster AzubiMittagstischVorsorgeordnerMain-Echo AkademieMedienführerscheinFirmen Fußball-Cup Service Kunden- und Aboservice Newsletter Push-Nachrichten Dossiers Kontakt Hilfe Social Media
Facebook Instagram Telegram Twitter
Startseite Ressorts Kultur
Hanser-Chef Lendle plant Digitalverlag

München (dpa) 3 Min.

Jo Lendle
Jo Lendle verändert seinen Verlag in kleinen Schritten.
Foto: Uwe Zucchi

Facebook

WhatsApp

Twitter

LinkedIn

Xing

E-Mail

Link kopieren

Link erfolgreich kopiert!

Windows

Michael Krüger war jahrzehntelang Chef des Münchner Hanser-Verlages - und er konnte mit E-Books nichts anfangen. Sein Nachfolger Jo Lendle (46) sieht das anders. Nach knapp acht Monaten im Amt plant er nun einen Digitalverlag.

Im Interview der Nachrichtenagentur dpa spricht er über seine Anfangszeit bei Hanser und neue, sozialere Formen des Lesens.

Frage: Fast acht Monate sind Sie nun schon bei Hanser. Wie gefällt es Ihnen denn? Und ist es so, wie Sie es sich vorgestellt haben?

Antwort: Es war wirklich schön und erfreulich. Vieles war so, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber in Gesprächen mit und über Autoren wird das allermeiste natürlich etwas handfester und viel konkreter als man es sich vorher ausgemalt. Aber auf eine Formel gebracht: Die Bereitschaft in diesem Haus, den Verlag auch punktuell neu zu erfinden, ist sehr groß und macht Spaß.

Frage: In welchen Punkten wird der Verlag denn neu erfunden? Sie haben bereits einige Stellschrauben genannt: mehr weibliche Autoren, mehr jüngere Autoren. Ist das so einfach?

Antwort: All diese Veränderungen kommen natürlich über die Zeit. Das Schöne bei Hanser ist, dass wir viele Hausautoren haben, die weiter für uns schreiben, wofür ich sehr dankbar bin. Diese Veränderungen werden erst nach und nach sichtbar, das ist nichts, was sich in einem halben oder ganzen Jahr ergibt.

Frage: Haben Sie in den ersten Monaten bei Hanser weitere Stellschrauben ausgemacht?

Antwort: Ja. Das Digitalgeschäft ist etwas, das wir angehen wollen. Im Moment nur so viel: Geplant ist ein neues Angebot, ein kleiner Digitalverlag, der im Herbst starten wird.

Frage: Sie haben eine sehr öffentliche und sehr schön zu lesende Auseinandersetzung mit Ihrem Telefonanbieter über die Kündigung Ihres Vertrages geführt und dabei in Ihrem Blog festgestellt, dass die Menschen auf solche Geschichten viel stärker reagieren als auf die über Liebe, Tod und Glück. Ist das eine Erkenntnis, die sich auf Ihre Verlagsarbeit auswirken wird?

Antwort: Nein. Ich glaube, in der Literatur wollen die Leute immer noch - und zum Glück - von den großen Dingen des Lebens lesen. Natürlich merken wir aber auch, dass es inzwischen eine andere Art von Gespräch untereinander gibt, die heute vor allem über die sozialen Kanäle läuft. Die kleinen Erlebnisse des Alltags, bei denen man stutzt, fügen sich in einen größeren Zusammenhang ein, wenn man merkt, dass sie anderen genau so passieren. Man findet sich dann plötzlich in einer Art Verständnisgemeinschaft wieder.

Frage: Wie wichtig werden diese Verständnisgemeinschaften künftig für die Literatur?

Antwort: Ich denke, dass es bestimmte Formen des Lesens gibt, die sozialer werden. Lesen war früher eine sehr einsame Angelegenheit. Und diese Möglichkeit, in seinem Inneren eine ganz eigene Landschaft zu bauen, ist toll und die gibt es natürlich auch weiterhin. Aber dadurch, dass das öffentliche Gespräch einfacher geworden ist, gibt es Viele, die sich über Gelesenes schnell austauschen wollen - gewissermaßen Second Screen beim Lesen. Lesegemeinschaften bilden sich unkomplizierter.

Frage: Sie sind nicht nur Verleger, sondern auch selbst Autor. Hat sich Ihre neue Arbeit schon auf das Schreiben ausgewirkt?

Antwort: Ja, ich habe mir für dieses Jahr eine Schreibpause verordnet. Dafür geht mir gerade zu viel durch den Kopf.

Frage: Wie wichtig ist es, dass Ihr Autor Michael Köhlmeier mit «Zwei Herren am Strand» auf der Longlist für den Buchpreis gelandet ist?

Antwort: Sehr wichtig. Diese Buchpreisnominierungen schaffen Aufmerksamkeit - auch wenn sie anderen Titeln natürlich gleichzeitig Aufmerksamkeit nehmen. Aber für die Leser sind diese Nominierungen schon sehr gute Bezugsgrößen.

Frage: Ihr Vorgänger Michael Krüger hat immer wieder betont, wie wichtig es ist, dass Hanser ein unabhängiger Verlag ist und bleibt. Wie wichtig ist Ihnen das? Und bleibt das auch so?

Antwort: Das ist sehr sehr wichtig, weil es uns einfach die Gelassenheit gibt, nicht nur auf die großen Namen zu setzen, sondern auch neue Autoren aufzubauen. Wenn ich sage, dass wir jüngere Stimmen bei Hanser brauchen, dann ist mir klar, dass diese Autoren wahrscheinlich nicht alle sofort so zünden wie Robert Seethaler oder Karen Köhler. Der Verlag weiß, dass er immer wieder Geduld haben musste mit Autoren. Und das ist ein Segen. Dieses Jahr ist für viele Buchhandlungen sehr schwierig und damit auch für die Verlage nicht leicht - und zu sehen, wie leicht das hier genommen wird, das ist toll.

Frage: Was ist denn in diesem Jahr schwerer als im vergangenen?

Antwort: Die Flächen im Handel werden weniger, es gab die große Weltbild-Krise, einigen Buchhandlungen geht es nicht gut und sie gehen bei Einkäufen kein Risiko ein. Das kommt natürlich auch bei den Verlagen an. Unsere Branche ist nunmal eine, von der man nicht sagen kann, wie es in zehn Jahren um sie bestellt ist. Da kann man kurzatmig werden - oder gelassen bleiben.

ZUR PERSON: Jo Lendle war von 1997 an für den DuMont Buchverlag tätig, zunächst als Lektor, seit 2006 als Programmleiter für deutschsprachige Literatur. Seit Anfang 2012 hatte er die verlegerische Geschäftsführung bei DuMont inne, seit Anfang 2014 ist er Chef des Hanser-Verlages. Wie sein Vorgänger Michael Krüger ist Lendle nicht nur Verleger, sondern auch Autor. Zuletzt erschien sein Roman «Was wir Liebe nennen».

Immer auf dem Laufenden bleiben

Fügen Sie Schlagworte hinzu, um unter »Meine Themen« Artikel zu den von Ihnen ausgewählten Themen und Orten zu erhalten.

Autor

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
Buchhandlungen

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
DuMont

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
Michael Krüger

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
Verlagshäuser

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
Verleger

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
eBooks

Weitere Inhalte zu diesem Thema

Ansehen
Lädt

Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.

Zur Anmeldung

Dieses Thema zu "Meine Themen" hinzufügen?

Hinzufügen "Meine Themen" verwalten

Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

"Meine Themen" verwalten

Sie verfolgen dieses Thema bereits.
Möchten Sie es entfernen?

Entfernen "Meine Themen" verwalten

Um "Meine Themen" nutzen zu können, müssten Sie bitte der Datenspeicherung zustimmen

Datenspeicherung zustimmen
»Meine Themen« verwalten
Kommentare (0)
Kommentar schreiben
Kommentare lesen Schreiben Sie jetzt den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
CO2-neutrale Webseite NAVIGATION Startseite Region Mediathek Ressorts Sport SERVICE Hilfe Newsletter Artikelarchiv Abo kündigen Impressum Datenschutz Cookie-Einstellungen Allgemeine Geschäftsbedingungen

Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.

Zur Anmeldung

Die Änderungen der Datenschutzeinstellungen werden erst mit einem Neuladen der Seite aktiv. Nicht gespeicherte Änderungen gehen dabei verloren.

Abbrechen Seite neu laden