Ihr Debüt-Album »Is there anything left to burn« haben die Accattone-Musiker ausschließlich auf Vinyl herausgegeben, versehen mit einem Download-Code. Eine CD gibt es nicht. Dino Procacci formuliert es hart: »Eine CD kam nicht infrage, da es ein sterbendes Medium ist.« Accattone ist keine Ausnahme: Auch der Goldbacher Achim Sauer hat »Lichtung«, das Album seines Songwriter-Projekts Juli-Kapelle, exklusiv auf Vinyl veröffentlicht.
Auffallend ist in beiden Fällen die liebevolle Covergestaltung, die des großen Formats bedarf: Accattone haben die von einer minimalistischen Grafik geprägten Kartons selbst gefaltet und durchnummeriert. Das Album der Juli-Kapelle glänzt mit künstlerischen kaleidoskopartigen Naturfotos. Ihm gehe es darum, »dem Format eines Albums konsequent zu huldigen«, sagt Sauer. Dabei ist Vinyl nicht gerade billig. Eine Platten-Produktion sei für den Musiker doppelt so teuer wie eine CD, so Sauer. »Dafür klingt sie aber auch doppelt so gut.«
Pioniere in Sachen Vinyl waren vor Jahren schon die regionalen Stoner-Rocker The Great Escape und My Instant Karma. Klaus Appel und Boris Friedel haben die Musik ihres Jazz-Dancefloor-Projekts »Blowbeatz« auch auf Vinyl veröffentlicht, ebenso wie die Acid-Blues-Band The Sirkus und die Gruppe The August. Eine LP will auch die Folk-Rock-Formation A young Man's Journey Anfang Mai veröffentlichen und mit Vinyl-Plänen tragen sich auch die Laufacher Psychedelic-Rocker Orange Amber. Alexander Bruchlos