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Firma Neger: Mainzer protestieren gegen Dachddeckerbetrieb

Mainz 2 Min.

Tradition oder Rassismus? Über das Logo der Mainzer Dachdecker-Firma Neger gibt es Streit.
Foto: Fredrik von Erichsen (dpa)

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Über das Wort »Negerlein« in Kinderbuchklassikern hat Deutschland schon debattiert, und der Mohrenkopf heißt längst Schokokuss. In Mainz schaukelt eine neue Diskussion hoch: Es geht um das Logo der Dachdeckerfirma Neger.

Er heißt Neger, Thomas Neger, und dafür kann er nichts. Soweit sind sich alle Beteiligten noch einig. Deutlich auseinander gehen die Meinungen beim Logo der Firma, deren Chef Thomas Neger ist. Denn die »Thomas Neger Metallsystem und -bedachungen GmbH« in Mainz wirbt mit einem dunklen Männchen mit dicken Lippen und Handteller großen Ringen in den Ohren. Dagegen formiert sich Widerstand im gelegentlich als betulich beschriebenen Mainz in in Rheinland-Pfalz.

»Das Logo soll geändert werden, das ist unsere Forderung. Wenn das passiert, ist alles gut«, sagt David Häußer. Er redet schnell, das Thema treibt ihn seit Wochen um. »Dieses Logo zu ändern, da bricht er sich doch nichts ab«, sagt Häußer. Der Musiker ist einer der Initiatoren der Aktion »Das Logo muss weg«. Die zugehörige Facebookseite hat mittlerweile mehr als 2500 Freunde gefunden. Am Dienstagabend wollte die Initiative auch auf dem Rathausplatz gegen das Logo Stimmung machen.

Der Streit um Negers Logo hat eine Vorgeschichte. Deutschland hat in den vergangenen Jahren immer wieder über den richtigen Umgang mit als diskriminierend empfunden Wörtern und Symbolen gestritten. Anstoß war etwa die Frage, ob im Kinderbuchklassiker »Die kleine Hexe« von Otfried Preußler noch »Negerlein« stehen darf. Oder das Aufregerthema Zigeunerschnitzel. Ist das Rassismus, wie die einen sagen? Oder Tradition, wie die anderen argumentieren?

Ähnlich verlaufen die Konfliktlinien auch in Mainz. Vor allem weil hier Traditionen seit jeher Gewicht haben. Und wenn es um den Namen Neger geht sowieso. Thomas Negers Großvater Ernst Neger, »der singende Dachdeckermeister«, war eine Art Superstar der Fastnachtsszene, nicht nur in Mainz. »Heile heile Gänsje« ist quasi Kulturgut, »Humba Täterä« wird zigfach in Fußballstadien gegrölt. Schunkelgott Ernst war es auch, der sich damals das Logo für die Firma ausdachte.

Wer sich zu Thomas Neger durchstellen lässt, hört ihn in der Warteschleife erst mal singen. Wie der Opa hat er sich in der Fastnacht einen Namen gemacht, »Im Schatten des Doms« heißt sein Hit. Thomas Neger sagt, die Diskussion habe das Maß verloren. Er spricht von Anfeindungen im Netz. In der Stadt haben Unbekannte auch schon Aufkleber verteilt, auf denen er und der Schriftzug »Rassismus ein Gesicht geben« zu sehen war.

»Ich wünsche mir, dass die Diskussion wieder in der Sachlichkeit geführt wird, die ihr gebührt«, sagt Neger. Mehr mag er dazu auch gar nicht mehr sagen. Nur so viel: »Das Logo gibt es seit Jahrzehnten. Unserer Auffassung nach ist es nicht rassistisch!«

Tahir Della von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland entgegnet: »Er sagt, dass es nicht rassistisch sei. Es ist zweifelhaft, ob er das aus seiner Perspektive einschätzen kann. Als Mensch, der höchstwahrscheinlich nicht über Rassismuserfahrung verfügt, fehlt ihm hier schlichtweg die Kompetenz.«

So gärt der Streit weiter. Beide Seiten geben sich unversöhnlich. Und Ernst Neger scheint nicht recht zu haben, wenn er singt »Heile, heile Gänsje, ist bald wieder gut«.

Jonas-Erik Schmidt, dpa

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